Montag, 29. Dezember 2014

Transkript Neujahrsrede 2014/2015


UPDATE!
Jetzt auch mit Transkript:


" Neujahrsrede 2014 / 2015 " 

"Guten Tag, liebe Avatarinnen und Avatare, 

* Hust *

Tschuldigung! 

... liebe Avatarinnen und Avatare, liebe Mitmenschen.

Ich nehme das jetzt hier heute mal auf an meinem Geburtstag. Gestern war Heiligabend - und: es ist meine Neujahrsrede.

Wünsche ... tja. Also ich ... ja. Mit dem Thema Wünsche, Heiligabend, Geburtstag, war ich konfrontiert.
Dann gibt es auch hier das mit den guten Vorsätzen für das nächste Jahr. 
Da gibt`s zwei oder drei für mich ...
Über den einen Themenbereich, äh, ja da spricht man nicht so ... 
Über den anderen - das könnte einen falschen Eindruck erwecken ...
Und bei dem dritten ... öwewöähhm.

* winkt ab *

Na ja - und das war`s halt bei mir im Wesentlichen!

Aber. Darum. Geht. Es. Nicht!

Es geht um meine Wünsche für das nächste Jahr.

Und da gäbe es dann einiges, wo ich auch Euch - bitten würde und mir von Euch etwas wünschen würde.  

Dazu möchte ich noch sagen ...

* zeigt einen kleinen Holzglobus vor *

... dies ist ... also das symbolisiert die Welt, die Erdkugel. Nicht wahr?

Und - was manchen nicht, nicht mehr so ganz klar ist, es gibt ...

* zeigt kleinen, aufziehbaren Plastikroboter vor *

Also! Das ist jetzt alles als Symbol zu verstehen, ne?!

Es gibt da ganz verschiedene Lebensformen.

Die Lebensformen, die sehen unterschiedlich aus und können sich gegenseitig ergänzen, ... und ... weil die haben unterschiedliche Fähigkeiten nicht nur ein unterschiedliches Aussehen und manchmal geht es den einen besser und dadurch den anderen schlechter. 
Und dann können die sich aber durchaus auch die Hand reichen, nicht wahr!

* macht es vor mit dem Roboter und einer "Helferlein" - Figur *

Leider gibt`s dann auch Menschen, die sind dann ein klein wenig kopflos, sind es, oder sind es geworden und da kreist dann alles nur noch um einen sehr, SEHR engen Radius.

* macht es mit einer entsprechenden männlichen Figur vor *

Kann man es erkennen? 
Und ja, ja ... absolut, ja leider ... - gibt`s leider ((auch)).

* zeigt eine ähnlich weibliche Figur vor *

Gibt`s leider. 

 * wirft beide Figuren heftig fort *

Bräuchten wir eigentlich nicht!!

Wichtiger wäre - ihr wisst schon!

* zeigt ein rotes, stilisiertes Herz vor *

Ich brauch` da hoffentlich nicht mehr allzu viel zu zu sagen.
Ihr wisst, worauf ich anspiele.

Es ist ein Trauerspiel. 
Stichwort Flüchtlinge. Und ähnliches. 

Ich hoffe, dass das Jahr 2015 da besser wird, mit den Veranstaltungen, als 2014 geendet hat.

So. Jetzt kommen wir zu meinen Wünschen an Euch ...

TEILEN!

Nein ... nicht das Übliche.

Ihr dürft gerne spenden, ihr sollt spenden.
Geld, Sachen, Nahrungsmittel.
Tut das! Das ist gut, das ist richtig.

Aber. Vorhin hatte ich eine Diskussion, da sagte jemand: "Ach! Würde doch nur im realen Leben soviel geteilt, wie auf facebook!"

Ich denke: es wird NICHT oft geteilt. Meistens wird gar nichts gemacht. Nur gelesen. Es gibt auch mal ein "like", ein "like" tut gut ... Oder bei Google plus, ein "Plus" - tut gut! Bei twitter ein "fav", eine Favorisierung - das ist ein "moralisches Schulterklopfen", das kann einen bestärken.
Aber: die Information bleibt zwischen den beiden Menschen! 

Und jedeR hat auf pinterest, auf youtube auf seinem Kanal, bei Seniorbook ... ja, ja, ja - Seniorbook ... oder eben bei twitter gibt es die Möglichkeit des Retweets, "RT", bei facebook können wir teilen und bei Googel plus auch.    

Theoretisch ist es möglich in Minuten, oder in wenigen Stunden, eine Information, einen Veranstaltungshinweis, eine ganz konkrete Information aus dem Sozialrecht, oder ähnliches ...
Es ist möglich, das an tausende, an zehntausende - ich übertreibe nicht, wenn vielleicht 10 Prozent teilen würden, an hunderttausende Menschen weiter zu reichen.

Das macht keine BILD - Zeitung für uns. Das macht auch keine andere Zeitung für uns!  Da kann man auch keine Telefonkette bilden.
Und auch privat per Email kann man da nichts versenden. 
 Aber IHR habt es in der Hand!
Ihr habt es in der Hand.

* zeigt ein schwarzer Megaphon mit Aufkleber "Gegen soziale Kälte!" vor *

Gegen soziale Kälte - Informationen, Veranstaltungshinweise, die Adresse von Beratungsstellen, wichtige Argumente, Argumente gegen Stammtischparolen und gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Rassismus, gegen kurzsichtiges Denken.
Ihr habt es in der Hand, das weiter zu verbreiten!
Ihr - WIR sind die Gegenöffentlichkeit!
Und wir müssen Klicken und wir müssen`s teilen und retweeten!

* spricht durch`s Megaphone *

BITTE MACHT DAS! BITTE DENKT DA DRAN! BITTE!

...

Das wäre eine prima Sache!
...
Das wäre eine prima Sache! 

Und ich meine: es kostet nichts, es kostet nur ein paar Sekunden Zeit.

Wir haben eine verdammt schöne Welt! Eine verdammt bunte Welt, die in verschiedenen Farben leuchten kann und auch leuchtet. Die verschiedene Farben annehmen kann.

* zeigt den Holzglobus und eine mattweiße Kugel, die ihre Farbe stetig ändert, vor *  

Und das ist einfach eine gute Sache! 

Und. Wenn ihr also mal irgendwo jemanden seht mit einem Megaphone, dann denkt daran: 
Ihr könnt auch Botschaften verbreiten!
Ihr könnt es tun!

* zeigt das Megaphone noch mal vor *

Und wenn ihr einen Science - Fiction - Film seht ...

* zeigt den Roboter vor *

... oder einen Comic lest ...

* zeigt die "Helferlein" - Figur vor *

... erinnert euch mal daran: ihr könnt es!
Und ihr macht`s vielleicht auch.
Und das wäre eine ganz prima Sache!

+++++++  

Habe ich es schon erwähnt?
Meine berufliche Situation - ist etwas eigenartig seit einiger Zeit.
Auch da könnte ich persönlich mir etwas wünschen ...
Oder. Ich könnte anderen Menschen etwas wünschen ... 

* grinst schmallippig und klimpert mehrfach mit den Augen * 

Aber ich habe mit der Koalition von verschiedenen Stellen und Menschen, die mich unterstützen, haben wir verabredet, dass ich vorläufig den "Ball flach halte" und abwarte ...
Sollte es etwas wichtiges geben - halte ich euch auf dem Laufenden! 

+++++++  

Und jetzt, liebe Avatarinnen und Avatare, bedanke ich mich mal wieder für Eure Geduld, für Euer Zuhören und ich wünsche Euch:

Alles Gute - in allen Welten!

CU!

V"

V.i.S.d.P.:
B. Tomm-Bub, M.A.
67063 Ludwigshafen
- Ex - Fallmanager - " 



Samstag, 27. Dezember 2014

Schikane per Gesetz - die Sueddeutsche zu #HartzIV


Schikane per Gesetz - die Sueddeutsche zu #HartzIV


10 Jahre #HartzIV: ein Gesetz, das überwacht, schikaniert & nicht zum Sozialstaat passt. Kommentar v. Heribert Prantl


Das alles kann ich als kritischer rausgebosster Ex-Fallmanager nur bestätigen!

Näheres in diesem Blog von mir:

http://tombbloggt.blogspot.de/

... sowie aktuelles und temporäres dazu auch an verschiedenen Stellen dieses Blogs hier.

MfG
Burkhard Tomm-Bub, M.A. 





Donnerstag, 25. Dezember 2014

Neujahrsrede 2014 / 2015 BTB


Neujahrsrede 2014 / 2015 BTB

Veröffentlicht am 25.12.2014


Liebe Avatarinnen und Avatare, liebe Mitmenschen.
Auch dieses Jahr würde ich mich über Eure Aufmerksamkeit freuen.
Darf auch gern geteilt / retweeted, etc. werden.
DIE Alternative zu Merkel, Gauck und Wiesiealleheißen !

MfG
Burkhard Tomm-Bub
aka
BukTom Bloch


Kategorie
Bildung


Dienstag, 23. Dezember 2014

foodshare.de in Mannheim


foodshare.de in Mannheim 

Eine gute Sache das!
Nahrungsmittel - zum Beispiel eben Brot - nicht wegzuwerfen, sondern zu verschenken.


foodshare Mannheim hatte eine spontane Aktion am Hauptbahnhof Mannheim ausgerufen, ich hatte zufällig in einem facebook - Post davon gelesen.

Trotz spontan, kein Tisch, keine Plakate konnte doch eine zweistellige Zahl Brotlaibe "von Gestern" an den Mann oder die Frau gebracht werden, die sonst weggeschmissen worden wären. 

Auch ich konnte mich ein wenig nützlich machen, besorgte Tüten, schenkte den beiden je eine Tüte Multisaft und "Merci" und führte einige Gespräche.

So gehört das.

MfG
Burkhard Tomm-Bub









Donnerstag, 18. Dezember 2014

Neonazis und PEGIDA-Klone strikt unerwünscht! #Ludwigshafen


Neonazis und PEGIDA-Klone strikt unerwünscht! #Ludwigshafen


So war es angekündigt:

"Die Neonazi Partei „Der III. WEG“ mobilisiert für den 18.12.2014 zu einer Kundgebung unter dem Motto: „Asylmissbrauch und Überfremdung stoppen!“ in den Ludwigshafener Stadtteil West.

Der „Der III. WEG“ versucht damit zum wiederholten Mal Stimmung gegen die Flüchtlinge und deren Unterbringung im Stadtteil zu machen.
Mit Ihren Hetz - Parolen versuchen die Neonazis die momentane Lage (Unterkunftssuche für Geflüchtete, PEGIDA, Antimuslimischer Rassismus) für sich zu nutzen.

Diese Hetze dürfen wir nicht unwidersprochen hinnehmen.

Das Netzwerk gegen Rechte Gewalt und Rassismus Ludwigshafen – Vorderpfalz ruft Sie / euch dazu auf, am Donnerstag, den 18.12.2014 um 18:30 Uhr
zum Rudolf-Hoffmann-Platz im Stadtteil Ludwigshafen – West zu kommen (Straßenbahnhaltestelle Rohrlachstraße)."



Fit und chic ...


... war ich nicht wirklich heute. Aber was sein muss, muss sein!

Und ich war nicht der Einzige der kam, im Gegenteil.

Etliche Gruppen und Parteien, sowie Prominente waren erfreulicher Weise präsent!

Auch unser Bürgermeister, Herr van Vliet, trat auf und fand prägnante, klare und eindeutige Worte.





Auch Jutta Steinruck tat es ihm gleich,  sowie Romeo Franz, eine Sprecherin des Netzwerk gegen rechte Gewalt und Rassismus - Ludwigshafen/Vorderpfalz  und einige andere. 

Hier gab es keine falsch verstandenen Verständnisbeteuerungen für die möglichen Motive der Fremdenfeindlichkeit oder ähnliches, sondern es wurde klar Stellung bezogen. Gut so! 

Einzig die Sprecherin des Netzwerkes (der man nun aber sicherlich keine "wachsweichen" Attitüden unterstellen kann) fand auch einige Worte zu Schwächen in der Sozialpolitik der etablierten Parteien.
Auch mir liegen hierzu sicherlich einige spezifische und konkretisierende Anmerkungen auf der Zunge - aber heute ging es um eine möglichst breite und klare Solidarität gegen jeglichen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und ähnliche Umtriebe.

Und die war gegeben. Die Grüne Jugend sah ich, den DGB, Flüchtlingsorganisationen, das Netzwerk und Vertreter_innen aller Parteien, außer den Rechten.

Der Demozug der "Drittwegler" wurde dann übrigens auf der gegenüber liegenden Straßenseite, abgeschirmt von der Polizei, umgeleitet und weitergeleitet.
Nicht ohne ein "Pfeifkonzert" und Alerta-Rufen unsererseits natürlich.



Erfreulich fand ich auch die mehrfach und authentisch vorgetragenen Erfahrungen über das gute und gedeihliche Zusammenleben verschiedenster Nationalitäten und Glaubensrichtungen speziell in Ludwigshafen am Rhein. 

So gehört das, so soll das sein - und natürlich wäre es aber eigentlich NOCH besser, das alles wäre erst gar nicht nötig!

(Burkhard Tomm-Bub, Ludwigshafen/Rh.)


Weitere Fotos (vergrößern durch Klick):













  + + + + + + + 













#DPWV #Paritätischer zu Hartz IV 10 Thesen und Forderungen ... da fehlt doch was!

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So schreibt der DPWV in seiner Pressemeldung vom 17.12.2014:
"Zehn Jahre nach Inkrafttreten von Hartz IV kann die Reform auf ganzer Linie als gescheitert betrachtet werden: Die Vermittlung ist gefloppt, die Regelsätze sind nicht bedarfsgerecht und statt bürgerfreundlicher Verwaltung ist Hartz-IV ein Bürokratiemonster." 

Dem stimme ich grundsätzlich zu.





Zwei Papiere hat der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband  dazu zeitgleich ins Netz gestellt.

Als einer der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege im Lande, hat sein Wort durchaus Gewicht.

Hier zum einen die 10 Thesen, die mir recht gut gefallen.


Zum anderen 10 Forderungen, die mir einigermaßen gefallen:

10 Forderungen des Paritätischen zur Reform von Hartz IV



+ + + + + + +

Zumindest die 10 Thesen möchte ich auch hier in ihrer Kurzform zitieren:

These 1:
Hartz IV ist kein „Sprungbrett“ in den Arbeitsmarkt, sondern eine Sackgasse verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit.

These 2:
Die Regelsätze sind nicht bedarfsgerecht und fern der Realität.

These 3:
Sinkende Arbeitslosenquoten wurden mit einer Amerikanisierung des Arbeitsmarktes erkauft.

These 4:
Hartz IV bedeutet überbordende Bürokratie statt niedrigschwelliger Hilfen.

These 5:
Hartz IV raubt Kindern Perspektiven.

These 6:
Altersarmut ist vorprogrammiert.

These 7:
Hartz IV bedeutet vor allem „Fordern“ und Sanktionen statt „Fördern“ und echte Hilfe.

These 8:
Es wird eine Zwei-Klassen-Arbeitsmarktpolitik verfolgt, bei der die schnelle Vermittlung gut Vermittelbarer im Vordergrund steht, während schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose auf der Strecke bleiben.

These 9:
Mit der zunehmenden Amerikanisierung des Arbeitsmarktes ging ein deutlicher Funktionsverlust der Arbeitslosenversicherung einher.

These 10:
Hartz IV hat die soziale Spaltung in Deutschland vorangetrieben.

+ + + + + + +

Diesen Analysen kann ich, als Ex - Fallmanager, - hinaus gebosst und jetzt anhand Hartz IV - Kritik selbst zurück beim ehemals "entsendenden Arbeitgeber" von Kündigung bedroht - nur vollends zustimmen.

Auch hinsichtlich der Forderungen kann man sich vielem anschließen.

(Link siehe oben.)






Ohne ins Detail gehen zu wollen: drei Dinge fallen auf.

I.

Beim Forderungspapier schwingen immer wieder auch einmal die eigenen Verbandsinteressen mit.

a) Dies ist - natürlich - logisch nachvollziehbar.
Es ist ein Papier des DPWV.


b) Dies muss inhaltlich nicht zwingend ein Manko sein.
Anders als Teile der Radikalkritischen Fraktion der Hartz IV - gegnerischen Szene, neige ich nicht zur globalen Verteufelung sämtlicher Qualifizierungs- und Maßnahmeträger.
Es gibt in diesem Bereich eine Menge Unsinn und Kontraproduktives, ja.
Aber es gibt auch sinnvolle Qualifizierungen und Maßnahmen. Wenn diese bedarfsgerecht, auf Augenhöhe mit den leistungsberechtigten Menschen und ohne Zwang umgesetzt werden - können sie viel Gutes für alle Beteiligten bewirken.


II.

In Analyse und Forderungen vermisse ich sehr weitgehend ein Eingehen auf die Tatsache, dass ein mehr als krasses Missverhältnis besteht, zwischen der Zahl der Offenen Stellen und der Zahl der zur Verfügung stehenden Erwerbslosen.
Auf jede offene Stellen kommen, drei, vier oder auch fünf Menschen, die grundsätzlich bereit und in der Lage wären ...

Und: eine solche Feststellung bringt argumentative und logische Folgerungen mit sich!
Sie fehlen hier.

III.

Eine große Enttäuschung stellt für mich die fehlende Kritik an den unwürdigen, unlogischen und auch ökonomisch sinnlosen Sanktionen dar. Am "Giftzahn des SGB II".

Bestenfalls indirekt am Rande argumentativ gestreift, fehlt jegliche klare Stellungnahme und Verurteilung.

Herr Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes - so zeigen Sie sich nicht als wirklich gründlicher Analyst - und schon gar nicht als ein Funktionär und als ein Mensch, dem Würde und Humanität der Menschen am Herzen liegen. Wie gesagt: Sie enttäuschen mich. Sie und alle, die hier ebenfalls eine "Tat durch Nichtstun" verübten!

Die Sanktionen, die bekanntlich bis zu existenzvernichtenden 100% gehen können; die "Bedarfsgemeinschaftsmitglieder", die Väter, Mütter und Kinder in "Sippenhaft" nehmen und erwachsene Menschen wie unmündige Kinder mit überkommenen Pädagogik - Konzepten traktiert - die müssen weg!


Und dazu dürften SIE nicht schweigen.


Alle anderen Punkte der Papiere sollten aber diskutiert, verbreitet und durchaus auch mit vertreten werden.

Burkhard Tomm-Bub, M.A.
- Dipl. - Sozialarbeiter (FH) -
- Ex - Fallmanager - 







Montag, 15. Dezember 2014

Ein gewisses Rumoren ... #Bundestag #HartzIV


Ein gewisses Rumoren ... #Bundestag #HartzIV











Es soll auch mit einem Blogeintrag darauf hingewiesen werden.


Dieser könnte eigentlich einfach aus drei Links bestehen:


http://www.bundestag.de/blueprint/servlet/blob/345512/0c53d43daa6f01a48975926473179097/029-17_12_2014-data.pdf


http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/011/1801115.pdf


http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/019/1801963.pdf


Hier aber natürlich dennoch noch einige Erläuterungen.


Der erste Link weist hin auf den 17.12.2014. Und zwar auf folgendes (leider wohl nichtöffentlich):

"Die 29. Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales findet statt am Mittwoch, dem 17. Dezember 2014, 9:30 Uhr
10557 Berlin
Paul-Löbe-Haus
Sitzungssaal: E 200"

Interessant sind hier die Tagesordnungspunkte 

2 a) und 2 b).

Diese lauten:


"Tagesordnungspunkt 2


a) Einführung, Beschlussfassung über die Durchführung einer öffentlichen Anhörung von Sachverständigen

Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine 
Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE.

Sanktionen bei Hartz IV und

Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen

BT-Drucksache 18/1115

verbundene Dokumente:
BT-Drucksache: 18/1963 Antrag

b) Antrag der Abgeordneten Dr. Wolfgang

Strengmann-Kuhn, Beate Müller-Gemmeke, Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Existenzminimum und Teilhabe sicherstellen -

Sanktionsmoratorium jetzt

BT-Drucksache 18/1963

verbundene Dokumente:
BT-Drucksache: 18/1115 Antrag"

In den beiden weiteren Links habe ich die zugrunde liegenden Dokumente zugänglich gemacht, deren Betrachtung ich empfehle, hier werden die Hintergründe gut erklärt.


Wir sollten das im Auge behalten!

Bin gespannt, was da nach dem 17.12.2014 durchsickert.


MfG
Burkhard Tomm-Bub, M.A.
Ex - Fallmanager 


Montag, 8. Dezember 2014

Kurzmeldung weiterer Verlauf Fall Tomm-Bub


Kurzmeldung weiterer Verlauf Fall Tomm-Bub

Guten Tag,

heute habe ich in meinem beruflichen Fall mit nicht weniger als drei Parteien, die mich (potentiell) unterstützen können, an einem runden Tisch gesessen.
Wir sind unter anderem überein gekommen, dass ich vorläufig keine Interna und Details über Zwischenschritte, usw. veröffentliche.
Das hatte ich in der Form ohnehin nicht vor - wenn etwas wirklich entscheidendes eintritt, verändert sich die "Landschaft" natürlich. Wie und in welche Richtung - da kommt`s dann natürlich drauf an, was und wie.
Aber bis dahin erst mal - abwarten.

MfG
Burkhard Tomm-Bub

Sonntag, 7. Dezember 2014

Niveau unter Null 2014 Samstag Versteigerung


Niveau unter Null 2014 Samstag Versteigerung

(Vergrößern der Fotos durch Klick!)


Leider konnte ich nicht sehr lange bleiben, es standen noch zwei virtuelle Veranstaltungen im Anschluss an.


Jedoch konnte ich noch der Versteigerung meines Exponates beiwohnen.




Es wurde mit der laufenden Nummer 24 geführt.
Die volle Bezeichnung ist:

"Seifenblasen - Roboter"
 - oder - 
"Nicht Müller und nicht Meier, ..."


Ich hatte mir hier etwas besonderes hinzu erdacht. 
Wer errät, wie der Untertitel sinnvoll weiter zu führen sei, erhielt 5,- Euro für ein Getränk an der Bar.

Ein Herr bot nun - scheinbar listig - exakt 5 Euro und erhielt den Zuschlag ...
Jedoch war er gar nicht listig, sondern wollte ehrenvoller Weise auf die Prämie verzichten.



Ich gab die Frage dann mit seinem Einverständnis an das Publikum weiter und eine sympathische junge Dame erriet sogleich, was gemeint war.


Nämlich natürlich: "..., sondern Schmitt!"
So heißen ja eine Menge Leute, edle und unedle, faire und unfaire, wertvolle und gar nicht so wirklich wertvolle.


Aber ich komme ins Plaudern. 

Ich konnte selbst auch wieder einige schöne Stücke günstig ersteigern.

Als erstes, und da muss ich zugeben, anhand Transportproblemen wollte ich ursprünglich eigentlich nur die Gebote etwas in Schwung bringen, ein Werk von Helmut van der Buchholz persönlich. 

"Your country needs you"

Die politische Aussage finde ich aber raffiniert und vollständig zutreffend.







Weiterhin erstand ich einige Werke von Hötsch Höhle.

Zunächst einmal:

"Nova Akropola"

So hieß, btw., auch ein Album der slowenischen Gruppe Laibach.
Exakt: Nova Akropola (Cherry Red, 1985/CD 1987)







Weiterhin bekam ich auch das interessante Bild:

"Freimaurer in der Lombardei"

Hierzu sollte man wohl noch folgendes wissen: 

"Im J. 1739 hatte die Große Loge von England, von den modern Masons, eine Große Provinzialloge der sardinischen Staaten constituirt, welche später, als selbständige Große Loge, den Titel: Directorium der Freimaurer in der Lombardei, annahm u. im J. 1788, auf Veranlassung eines neuen, noch schärfern, Verbots der Maurerei, alle ihre Macht und Rechte der schottischen Loge: de la sincerite, in Chambery übertrug."

Quelle:
 


Auf diesem Bilde ist vernehmlich der Schriftzug "NEVERLAND" zu erkennen.

Dazu fanden sich folgende Informationen:

"Neverland steht für:
+ eine fiktionale Insel in James M. Barries Schauspiel Peter Pan, siehe Peter Pan #Neverland

+ Name der Ranch von Michael Jackson, siehe Neverland-Ranch

+ ein Spielfilm aus dem Jahr 2011, siehe Neverland – Reise in das Land der Abenteuer

Siehe auch:
+ Never, Neverland, ein Album der kanadischen Band Annihilator" (wikipedia)

Doch hier nun das Werk:






Schließlich gelang es auch noch, vom selben Künstler

"Wir warten aufs Christkind"

zu ergattern. 




Ein besonderes Stück bildete den Abschluss, das legendäre Wahlplakat der Partei PLLP, welche man wohl mit einigem Recht als frühen, regionalen Vorläufer der Partei DIE PARTEI ansehen kann. 


Soweit, so gut!

Nächstes Jahr geht`s weiter.

MfG
BukTom Bloch
aka
Burkhard Tomm-Bub, M.A. 

Freitag, 5. Dezember 2014

Performanceabend Niveau unter Null 2014


Der Freitag (Performanceabend) von Niveau unter Null 2014 des Buero für angewandten Realismus in Ludwigshafen.

Leider kam ich etwas spät und auch der Akku meines Handys zeigte Ausfallerscheinungen.

Einige ausgewählte Fotografien kann ich jedoch und dennoch zeigen.

So sehen wir etwa den Künstler Hötsch Höhle (bzw. sehen wir ihn nicht, da dies zum Auftritt gehört).
Statt dessen sehen wir aber seine von ihm persönlich kurz angekündigte sprechende Schreibti-Schlampe, die mit täuschend echt imitierter Helmut Kohl - Stimme etliche Lebensweisheit zum Besten gab und sich auch durch gelegentliche Mikrophon - Übersteuerungen in keiner Weise irritieren ließ.



Ein faszinierender Kurzfilm wurde gezeigt, der dokumentarisch in die archäologische Erkundung früher Ökumene (römisch - griechisch - ägyptisch - keltische Kultstätten der Drogengott - Verehrung) einführte.
Umsichtiger und informatorisch hochstehender Bierflaschen - Ausgrabungen konnte man hier live angesichtig werden.



Schließlich trat auch nochmals der Meister selbst vors Mikrophon und gab einige seiner bekannten Hits zum besten, so seine Cover - Version der 99 luftgefüllten Ballons und den Evergreen "Pommes" - wer kennt es nicht, dieses Werk, das ja gleichermaßen vor hypnotischer Eindringlichkeit und beängstigendem Wahnsinn nur so, äh, trieft ...
Danke Helmut van der Buchholz!



Und vieles mehr!

Am 06.12.2014 ist - ebenfalls im "DasHaus", Lu`- Mitte, große Versteigerung.
Förderer und Spekulanten: aufgemerkt.
Mein Werk hat, btw., die lfd. Nr. 24.


"Seifenblasen - Roboter"
oder
"Nicht Müller und nicht Meier, ..."


Pünktlich ab 18:30 - bis spät in die Nacht! 

MfG
BukTom Bloch






Antwort an Frau Andrea Nahles von einem Ex-Fallmanager (wg. Todesfall)


Antwort an Frau Andrea Nahles von einem Ex-Fallmanager (wg. Todesfall)




(Foto: Collage, privat - wikpedia 04.12.2014)

Frau Andrea Nahles zuständig und damit verantwortlich unter anderem für die aktuell geltenden Gesetze im Bereich ALG II ("Hartz IV"), also für das Sozialgesetzbuch Zwei (SGB II) drückte ab 03.12.2014 ihr Bedauern und ihr Beleid angesichts eines Todesfalles in einem jobcenter aus.

Berichte u.a. hier:

http://www.bild.de/news/inland/bundesagentur-fuer-arbeit/messer-attacke-jobcenter-38823362.bild.html

oder hier:

http://www.badische-zeitung.de/panorama/gutachter-im-jobcenter-erstochen--95794258.html

und auch hier:

https://www.nwzonline.de/blaulicht/toedliche-attacke-im-jobcenter-gutachter-stirbt_a_21,0,264060696.html

Meine Antwort darauf ist diese:


Guten Tag, Frau Nahles. 

Zunächst einmal verurteile und bedauere ich diese Tat ebenfalls sehr. Und auch ich spreche hier gern mein Beileid aus!

Diese Aussagen stehen so im Raum, haben und behalten ihre Gültigkeit.

In etlichen Kommentaren zu Ihren Verlautbarungen  finden sich aber (auch) viele kritische Stimmen zum System Hartz IV. Absolut zu Recht.
Und dies sage ich nicht als betroffener ALG II - Empfänger - dies sage ich als ehemaliger qualifizierter Fallmanager in einem jobcenter. Ich bin Staatlich anerkannter Erzieher, Diplom - Sozialarbeiter (FH), sowie Magister Artium der Erziehungswissenschaft (Nebenfächer Psychologie und Soziologie). Außerdem bin ich ehrenamtlicher Suchtkrankenhelfer und habe einen Interessensschwerpunkt im Interkulturellen Bereich (gehöre aber keiner Kirche, Sekte noch Partei an).
 

Nach einigen Jahren als Sozialfachkraft im Sozialamt war ich von Anfang an dabei, ab 2005. Anfang 2010 erkrankte ich an Krebs und versuchte nach 16 Monaten Behandlung den Wiedereinstieg. Innerhalb von 5 Monaten bosste mich die neue Führung im jobcenter hinaus, zurück zum "entsendenden Arbeitgeber", einer Stadtverwaltung. 
Offiziell wurde angezweifelt, ich könne evtl. nicht mehr die "durchschnittlich erfoderliche Leistung erbringen". Das mag sein - hat aber nichts mit mir zu tun - sondern es gilt für alle Mitarbeiter_innen. Ursprünglich waren versprochen "ca. 75 Fälle" (und das steht auch heute noch im Konzept ...).
Mein Spitzenwert lag bei 436 zu betreuenden, "begleitenden" Menschen. 
Und SOO besonders war das bei uns nicht. 
Ein Nachweis wurde niemals erbracht - dennoch musste ich "freiwillig" gehen.
Seit 2012 also war ich zurück beim "entsendenden Arbeitgeber" ... erwähnen muss ich noch: ich bin KEIN Beamter, unterliege also seit Mai 2005 (TVöD - Einführung) keiner besonders erhöhten Loyalitätspflicht mehr.
Ich war im jobcenter ein engagierter, kreativer Mitarbeiter - aber auch einer, der Sanktionen grundsätzlich für das hielt, was sie sind: sinnlos, unlogisch, ineffektiv und nicht human. Zusammen mit zwei anderen Kollegen hatte ich in den ersten Jahren eine interne Petition für bessere Arbeitsbedingungen zugunsten Aller gestartet. Gut 2/3 der Kolleg_innen unterschrieben. 
Eine Zeitlang war dies dann im Gespräch, wurde offiziell zur Kenntnis genommen ... und versandete dann.
... ob dies wohl mit ein Grund war, mich nach meiner schweren Krankheit zu entfernen? Behaupten ... darf ich es nicht. Denn so etwas ist ja unbeweisbar.

Im privaten Bereich setzte ich ab 2012 meine Kritik an Hartz IV fort und stellte mich inhaltlich auch eindeutig an die Seite von Inge Hannemann. 


   (Foto: privat)

Stets achtete ich darauf, keine Namen und Orte zu nennen und immer als reine Privatperson zu agieren, in dem Sinne, dass ich meinen AKTUELLEN Arbeitgeber in KEINER Weise kritisierte, oder darauf hinwies, wo ich denn nun konkret arbeite.
All` dies nutzte mir nichts.
 Ich bin 57 Jahre alt. Anerkannter Schwerbehinderter. 22 Jahre lang durchgehend vollzeit im Öffentlichen Dienst beschäftigt und gut und vielseitig qualifiziert. Gern übernahm ich zusätzliche Ehrenämter, wie Sicherheitsbeauftragter, Wahlhelfer, Ordnungs- und Löschdienst, etc. Und nie gab es eine Missbilligung oder gar Abmahnung.

  Am 17.11.2014 wurde ich zum Obersten Personaler meines jetzigen Arbeitgebers gerufen. Ich erhielt ein kurzes Schreiben. Danach musste ich in Begleitung in mein Büro gehen, durfte auf Nachfrage noch schnell meine Sachen zusammen packen und musste dann meine Schlüssel und meinen Zeitchip abgeben. Ich war mit "sofortiger Wirkung freigestellt" und mit blitzenden Augen verkündete man mir, wenn nur irgend möglich, werde man mir kündigen!

 Drei Dinge wurden mir - ERSTMALS - mündlich in Vorhalt gebracht (mein direkter Vorgesetzte, der Abteilungsleiter, wusste davon übrigens nichts!):

a) Ich habe in einem meiner Blogs (in dem ich für eine genehmigte Nebentätigkeit - Suchtkrankenhilfe - werbe) trotz Aufforderung nicht geändert, dass ich bei der Stadtverwaltung "XY" arbeite. Das ist definitiv falsch und der schriftliche Gegenbeweis liegt vor. 


b) Ich habe eine Kritik an eine Ortsvorsteherin gesandt, als Reaktion auf die Werbung für ein Stadtteilfest, die alle Mitarbeiter_innen erhielten. Das ist richtig. Rechtschreibfehler, fehlende Genderung und ein wirklich nicht gelungenes Foto (menschenleer) fand ich nicht optimal, auch hinsichtlich der Außenwirkung. Ich hatte dies durchaus neutral formuliert und habe diese konstruktive Mitarbeit gern geleistet. 


Und schließlich - und damit kommen  wir m. E. zum Punkt: 

c) Ich habe eine regionale, angemeldete und genehmigte Hartz IV - kritische Kundgebung durchgeführt. Das sei zwar mein Recht. Aber zum Teil sei auch meine Unterhose mit Superman - Aufdruck zu sehen gewesen. Und ich habe das sogar in einem anderen Blog von mir dokumentiert. 
Dadurch habe ich den Ruf der Stadtverwaltung "XY" in unzulässiger Weise geschädigt. 
Der Vorhalt ist inhaltlich richtig. Ich bin privat u.a. auch Performer und das ist auch belegbar und nachweisbar. Dabei kommen diverse Kunstformen zum Einsatz, u.a. trat ich einmal mit gut 80 umgehängten Krawatten auf (zugunsten Organisationen im Bereich Emanzipation / Feminismus). 
Unter der Unterhose trug ich, nebenbei bemerkt, noch eine weitere und dies bildete auch nicht den Hauptteil der Veranstaltung. 
Nie und mit keinem Wort kritisierte ich meinen AKTUELLEN Arbeitgeber. Nie und mit keinem Wort erwähnte ich, wo und für wen ich aktuell arbeite.
Als ich noch im jobcenter arbeitete, geschah dies auf Grundlage des SGB II, ich erfüllte Bundesaufgaben. 

Der Vorwurf ist also m.E. falsch. 

Dennoch droht mir, als 57jährigem Schwerbehinderten, die Arbeitslosigkeit - und einige Zeit darauf auch Hartz IV. 
Dass ich eine andere Arbeit finden könnte: ein lächerlicher Gedanke. Für die Rente hingegen bin ich noch so einige Jahre zu jung.

Ich habe dies jetzt einmal in epischer Breite geschildert, um zu zeigen, wie selbst mit den "eigenen Leuten" umgegangen wird.  
 Ich stimme nicht mit jedem hasserfüllten Schimpfwort überein, das verzweifelte ALG II - Empfängerinnen ins Internet hineinrufen. 
Und es gibt auch einige, wenige Kritikpunkte, die man noch ein zweites Mal prüfen sollte. 
Aber insgesamt gesehen ist die Kritik absolut berechtigt!
Allein das System der Sanktionen ist unwürdig, unethisch - und auch vollkommen nutzlos!
Falsche interne und externe Anreize, groteske EDV, Geschenke an Massnahmeträger und die Wirtschaft / Firmen, etc. pp. - runden das negative Gesamtbild ab.

Nein, es sind KEINE neuen Sicherheitstruppen, Alarmsysteme und Schutzmauern notwendig. Absolut nicht!

Nötig sind genügend qualifizierte und motivierte Mitarbeiter_innen in den jobcentern, denen nicht suggeriert wird, die Senkung der "passiven Leistungen" (und damit indirekt auch die Sanktionsquote) sei das Goldene Kalb. Und nötig sind Mitarbeiter_innen die über das Instrument der Sanktion NICHT verfügen und demzufolge auch nicht unter dem massiven Druck stehen, es anzuwenden. 

Die Quote der "Zwischenfälle" würde schlagartig um mehr als 90% sinken. Unter aller Garantie. 
Ja ... - aber belohnt man denn da nicht die Faulen und Unwilligen? 
Nein!
Näheres dazu ersehen Sie - bei Interesse - hier:

http://kopfmahlen.blogspot.de/2013/12/streichung-der-sanktionen-im-hartz-iv.html

MfG
Burkhard Tomm-Bub, M.A.
Ex - Fallmanager 

P.S. / update:
Diesem Offenen Brief zum Thema schließe ich mich vollinhaltlich an!

http://www.ahnenforschung-ellguth.de/wordpress/offener-brief-an-die-bundesregierung-zur-situation-von-erwerbslosen/


Sonntag, 30. November 2014

Ein persönlicher Essay über das Alleingelassensein


Ein persönlicher Essay über das Alleingelassensein

Heute ist der erste Advent. Zeit der Besinnung. Besinnung auf sich selbst, Besinnung auf andere Menschen, auf die Menschheit ...

Ein guter, oder zumindest umfassender Essay sollte vielleicht beim Universum an sich beginnen, bei allem was wir kennen, oder zu kennen glauben. Und auch wieder damit enden. Auf dem Umweg über die kleinste mögliche Einheit - den einzelnen Menschen, das Individuum.




Hat das Universum das Leben verlassen, die Menschheit, den Menschen? Oft scheint es so. Ich bin Pantheist und / oder Panentheist, so genau kann ich das nicht sagen. Denn auch das sind nur Begriffe, sind Worte, menschliche Worte.
Für Atheisten ist das weite All noch kälter und unpersönlicher. Sie wissen ja, das es nichts gibt, gar nichts ... 
Menschen mit einem persönlichen Gott mag es da etwas wärmer und sicherer erscheinen, das ist schon irgendwie beneidenswert.
 Aber allein die Tatsache, DASS es so viele menschliche Ausdrücke des Glaubens gibt, an Alles, an Nichts, an einen oder viele definierbare Götter - allein dieser Gedanke erzeugt Unbehagen.
Was, wenn ich mich irre? Was, wenn Andere recht haben - oder keiner von uns?

Ja. Es bleibt ein Gefühl des Alleingelassenseins.

Wurde ich allein gelassen? Als Kind? Nun sicherlich. Ich war zeitweise ein "Schlüsselkind", de facto auch ein Einzelkind, da mein einziger Bruder viel älter war und früh das Haus verließ. Vor ziemlich genau einem Jahr ist er auf Malta verstorben. Immerhin genau dort, wo er sein wollte. Das ist gut.

Ich habe auch mich selbst allein gelassen, mich und Andere. Durch meine multiple Suchtkrankheit, die ich zwischen meinem 16 und 30 Lebensjahr entwickelte und sich steigern ließ. 
Erst danach fand ich zu anderen Menschen und zu mir selbst zurück, ein Weg, auf dem ich noch immer bin. Zwar lebe ich seitdem rückfallfrei zufrieden abstinent - doch der Weg zu sich selbst endet nie, denke ich. 

Es gab und gibt dann Ereignisse, Umbrüche ganz verschiedener Art, in dem Bereich, den man wohl den "zwischenmenschlichen" nennt. Über ihn kann ich nichts sagen. Kann ich größtmögliche Offenheit mich selbst betreffend von mir fordern - so habe ich doch kein Recht der Welt, die Privatsphäre anderer Menschen hierdurch zu verletzen.
Auch dieser Bereich hat aber ganz sicherlich mit dem Thema "Alleinlassen" / "Alleingelassensein" zu tun ...



Ich war schon immer ein politischer Mensch. Wenn auch stets nur recht kurzfristig ein PARTEIpolitischer. Vielleicht sollte ich besser sagen ein "gesellschaftspolitischer Mensch".
Und - wenn ich es ganz genau bedenke - eigentlich würde es mir reichen zu sagen: ich versuchte schon immer ein guter Mensch zu sein.
Nicht immer erfolgreich, das ist sicher.
Im Laufe der Jahrzehnte versuchte ich immer "dümmer" zu werden, einfacher strukturiert. Das gefällt mir und damit werde ich weiter machen. Nicht mehr wirklich Alles und Jedes ist für mich diskutierbar, verhandelbar, "theoretisch erwägbar". Weniger "Taktik", in gewisser Weise auch weniger Diplomatie - das muss ja nicht heißen, grob und unhöflich zu werden. Aber ehrlicher, konsequenter. 
Dafür zahle ich einen Preis. Er ist manchmal nicht gering - und damit sind wir wieder beim Thema.
Ich habe auf facebook und in ähnlichen Netzen viel weniger "Freunde", "follower", etc., als es mit ein wenig Anstregung möglich wäre. 
Aber da nehme ich das Verlassen und Verlassenwerden dann lieber in Kauf. 

Vor einigen Jahren hat mich meine Gesundheit auf ernste Weise verlassen: im Frühjahr 2010 erkrankte ich an Krebs. Es folgten 16 Monate oft sehr unangenehmer Behandlung / Therapie. 
Wir schreiben nun den Advent 2014. Ich war schon einige Zeit nicht mehr bei der Nachsorge. Aber wenn zuvor nichts ist, werde ich im Frühjahr 2015 wieder hingehen. Dann wären auch die berüchtigten "5 Jahre" herum ...  
Immer wieder einmal treiben mich die unterschiedlichsten Gefühle um. Manchmal ist alles fast vergessen. Bei leichten Beschwerde aber ist die Angst gleich wieder da. Resignation, Hoffnung. All` diese Dinge. Man kann es sich in etwa vorstellen, denke ich. 

Ich habe das eine und andere Motto. Eines lautet: "Gib, was Du bekommen möchtest!" Und: es hilft! Nein - ich will mich nirgends  "unentbehrlich machen". Das mag ich nicht und das will ich nicht. Und da ist irgendwo auch meine berufliche Professionalität davor. Die kann und will ich in dem Punkt auch privat nicht ablegen.
Aber Hilfe zur Selbsthilfe da anbieten, wo sie gewünscht und willkommen ist. Unterstützen, förden. Das will ich, das kann ich und das versuche ich. 

Ich war einige Jahre Fallmanager in einem jobcenter. Anfangs, ab 2005, sah es so aus, als könne ich hier auch beruflich meine Ideale einigermaßen leben.
Ich war aktiv und engagiert, suchte kreative und effektive Lösungen für Alle, war aber auch konstruktiv - kritisch. Die Entwicklung verlief ungut und wurde immer schlechter, statt besser. Zusammen mit zwei anderen Fallmanagern initiierte ich eine interne Petition für die Verbesserung der Situation. Zwei Drittel der Kolleg_innen unterschrieben sie. 
De facto erbrachte dies im Endeffekt aber leider nichts. Das eine und andere Jahr verging. Dann entwickelte sich meine Krebskrankheit. Nach 16 Monaten versuchte ich die Rückkehr.

Vom ersten Tag an fühlte ich mich allein gelassen. Auf den beiden obersten Ebenen hatte es einen Führungskräftewechsel gegeben. Ich hatte von der ersten Stunde an das Gefühl, unerwünscht zu sein. Fünf Monate lang harrte ich aus. Mit Vollkontrolle, Urlaubssperre und ähnlichem überzogen. Eine schlimme Zeit.
Die Betriebsärztin stellte in Abständen zwei Berichte aus. Dort war in halbwegs klaren Worten geschildert, was da mit mir veranstaltet worden war.
Ein, zwei Kolleg_innen hatte auch einmal ein gutes, oder verständnisvolles Wort.
Ansonsten: Nichts. 
Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung, Sonstige - ich fühlte mich in der Tat verlassen.
Nach fünf Monaten kapitulierte ich. Auch das war seinerzeit zur Weihnachtszeit ...
Ich stimmte dann "freiwillig" der Rückversetzung zum "entsendenden Arbeitgeber" zu. 

Seit 2012 arbeitete ich dann dort. Beziehungsweise. Nun ja. Nach einem etwas ... ungeschickten ... Versuch, mich in einem bekannten Bereich einzusetzen, "landete" ich in einer anderen Abteilung mit freundlichen Kolleg_innen, einem freundlichen und intelligentem Chef - und mit wenig Arbeit. Die leider auch nicht mehr wurde. Am schlimmsten aber: ich hatte jahrzehntelang immer "mit Menschen" gearbeitet, möglichst mit solchen in schwierigen Lebenslagen. Das wurde mir - unbegründet, unbegründbar - vollständig entzogen. 
Es ist keine um des Themas willen "herbeigezogene" Begrifflichkeit: auch dies war eine ganz starke Empfindung der Verlassenheit. 

Ich blieb in meiner Freizeit aktiv, versuchte mich an diversen karitativen und gesellschaftskritischen Projekten und Aktionen. Allerdings gehörte und gehöre ich weiterhin keiner radikalen und überhaupt keiner Partei, Kirche oder Sekte an.
Soweit, so gut ...

Am 17.11.2014 wurde ich -äußerst knapp befristet- zum "obersten Personaler" meiner Arbeisstelle befohlen. Ich erhielt ein kurzes Schreiben, in dem meine sofortige "Freistellung" vom Dienst verfügt wurde und mit blitzenden Augen wurde mir gesagt, man werde mich möglichst kündigen. Unter Begleitung wurde ich zu meinem Büro gebracht, durfte auf Nachfrage noch meine persönlichen Dinge zusammen raffen und hatte dann meinen Schlüssel und meinen Zeitchip abzuliefern.

Was war geschehen? Hatte ich einen Vorgesetzten tätlich angegriffen? Eine Mitarbeiterin in anderer Bedeutung "angegriffen"? Oder gar pädophile Fotos auf dem Rechner ...? 
Nichts dergleichen.
Drei Dinge wurden mir in Vorhalt gebracht, die mich nicht mehr tragbar machen würden. (Wovon übrigens mein direkter Vorgesetzter NICHTS wußte.) 
 + Es ging um eine angebliche Werbung, die ich trotz Aufforderung nicht von einem meiner privaten Blogs entfernt hätte (wobei diese Werbung darin bestand, dass erkennbar gewesen wäre, wo und für wen ich aktuell arbeite).
Das ist schlicht unwahr. Ich hatte alles im Vorfeld bestens per Mail abgesprochen, es gab einige, wenige Änderungswünsche und die hatte ich sofort ausgeführt.
 + Es ging darum, dass ich bei der Reklame für ein offizielles Fest per Mail Schreibfehler, nicht stattgefundene Genderung und ein suboptimales Foto konstruktiv kritisiert hatte.
 + UND: es ging um eine konkrete (offizielle und genehmigte) Kundgebung gegen Hartz IV, die ich veranstaltet und dokumentiert hatte. Wohlgemerkt: ich bin KEIN Beamter.
Bei dieser Veranstaltung habe ich - wie auch hier - nie erwähnt, wo sich mein aktueller Arbeitgeber befindet und wie er heißt. Und schon gar nicht selbigen kritisiert, o.ä. 
Dennoch hätte ich dadurch Rufschädigung betrieben ... 




Nun droht also die Kündigung.
57 Jahre alt. Anerkannter Schwerbehinderter. Vielfach qualifiziert. Nie eine Mißbilligung oder Abmahnung, stets zur Übernahme zusätzlicher Ehrenämter bereit. Seit 22 Jahren in Vollzeit "dabei". 

Verlassenheit.

Nun ja. Wer sich bewegt. Wer eine Meinung hat und äußert ...

Ich bin Mitglied im VdK. Die sind (noch) nicht zuständig. Ok.
Ich habe die Rechtsberatung des DGB informiert. Da bekam ich nun nach einigen Tagen einen Termin zugewiesen.
Auch der Berufsbegleitende Dienst (BBD) der AAW spricht mit mir.

Ich habe auch den Personalrat und die Schwerbehindertenvertretung informiert.
Das Ganze ist schon fast zwei Wochen her.
Nicht eine Nachricht, nicht ein gutes Wort erreichte mich von diesen beiden Stellen.
Und das - das ist es, was mich traurig macht und was mein Gefühl des Alleingelassenseins sehr verstärkt.
Das tut weh, Kolleginnen und Kollegen. 

Gleichwohl.
Was ihr Einem getan - habt ihr allen getan.
So ähnlich steht es in der Bibel und auch im Koran.
Und auch anhand meines eigenen Glaubens (Pantheismus / Panentheismus) wird diese Rückmeldung von mir irgendwann, irgendwo ankommen.

Womit der Kreis in etwa geschlossen wäre.

Doch einige Dinge ragen aus ihm heraus.
Die Kraft, die mir die Existenz einer bestimmten Person schenkt.

Die unverbrüchliche und anhaltende Kollegialität des Kollegen P. aus A.
Und jede Freundlichkeit und jedes aufrichtige Wort, das mich erreicht!

Doch nun genug von derlei.

Die erzwungene, trügerische Ruhe die mir verordnet wurde, hat einen Vorteil.
Ich kann mich intensiver und häufiger kreativen und gemeinnützigen Dingen widtmen.
Seht Euch bitte um auf meinen Blogs, auf meinen Accounts bei facebook, Google plus, youtube, twitter, usw. 
Und helft mit, wo immer Ihr mögt und könnt.

Danke!

MfG
Burkhard Tomm-Bub