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Dienstag, 26. September 2017

Rechts und Dumm - Dumm und Rechts - Eine Provokation -


Rechts und Dumm - Dumm und Rechts  
- Eine Provokation - 

Es ist eine Wahrheit, die recht viele meiner Berufskolleg*innen als Sozialarbeiter nicht gerne hören, die sie schier verdrängen. 
Es gibt dumme Menschen. 

Damit sind wir bei Herrn Carl Friedrich Gauß.
Respektive seiner Standard-Normalverteilungs-Kurve















Diese Kurve ist auf sehr vieles anlegbar. 
Ein Beispiel. In einer Elite-Universität kann man hinsichtlich der Intelligenz derlei Messungen vollführen. 
Der Mittelpunkt der X-Achse läge am Ende dann eben nicht, wie beim Bevölkerungsdurchschnitt, bei ca. 100, sondern bei vielleicht 120.
Aber die Kurve verläuft dann dennoch gleich oder doch sehr ähnlich. 


Intelligenztests messen, was Intelligenztests messen. 
Nichts sonst. Das klingt trivial, ist es aber nicht. Intelligenztests messen demnach nämlich nur DAS, was zuvor als Intelligenz aktiv und bewußt definiert wurde. Von anderen Menschen.  
Und sie sagen eine große Menge überhaupt nicht aus.
Wie humorvoll ein Mensch ist, wie freundlich, wie anständig, wie liebevoll, wie hilfsbereit, wie anmutig, etc. pp. 
Das alles sagt der IQ (Intelligenzquotient) NICHT aus. 

Und worüber er, aus anderen Gründen, gar nichts aussagen KANN, ist: der Wert eines Menschen. 
Der ist nämlich angeboren, unveränderlich und nicht ablegbar. Und bei jedem gleich. 
Menschen als "unwertes Leben": gibt es nicht!

Einer gewissen, wenn auch unangenehmen Logik folgend, definiert sich "Intelligenz" in der menschlichen Gemeinschaft aber nach bestimmten "nützlichen" Kriterien. 
Produktivität, Leistungsfähigkeit, Effektivität, Effizienz: das sind gefragte und positiv konnotierte  Begriffe und Fähigkeiten. 
Diese Dinge korrespondieren stark mit der Intelligenz. Die Anforderungen an abstrakte und theoretische Fähigkeiten steigen im historischen Verlauf.

Intelligenz ist zu einem Teil ererbt, zum Teil wird sie in den "kritischen Phasen" der kindlichen Entwicklung geprägt, gefördert oder gehemmt. 
Auch in späterem Lebensalter ist sie noch (vereinfacht gesagt durch Übung, Bildung und Lebensführung) beeinflußbar und steigerbar.
Aber: leider nur noch in relativ geringem Maße. 

Das ist für manche ein bitterer Befund.
Aber vorerst eine Tatsache, die zu leugnen keinen Sinn macht. 

Förderung und Qualifizierung: eine absolut gute Sache! Dies muss besser, öfter und viel umfangreicher finanziert werden. Definitiv! 

Aber. Man tut nicht jedem einen Gefallen damit. 
Zwang ist hier nicht sinnvoll. 
Ich habe lieber einen zufriedenen, freundlichen Menschen, der mit seinem Realschulabschluß ausgelastet war, als einen mürrischen, letztlich psychisch gequälten Menschen, der es nach Jahren im zweiten Anlauf gerade so eben durch das Fachabitur schafft. 
Und ihm selbst wird es damit in der Regel auch besser gehen. 

Soviel zur Vorrede.


















Rechtes Gedankengut, rechte Strukturen, zeichnen sich tendenziell (!) durch bestimmte Merkmale aus. 
Klare Einteilungen in Gut und Böse. Starre Hierarchien. Von Oben definierte Ziele. Einfache Sprache. Das diffuse vermittelte Gefühl, "etwas besseres zu sein", wenn man sich denn der Ideologie anschließt, hierdurch dann auch über besonderes Wissen zu verfügen. Gute und einfache Überschaubarkeit. 
Psychohygiene durch definierte Feinde und die Duldung oder gar Förderung von primitiver verbaler und auch körperlicher Gewalt gegen diese.
"Kameradschaft" und "Kumpel-Kultur".
Und ähnliches mehr. 

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Der Linksalternative Bereich weist hingegen tendenziell (!) andere Eigenschaften aus. 
Vielfalt, teils Uneinigkeit, differenzierte Ziele, Diskussionskultur, Betonung sprachlicher und rednerischer Fähigkeiten. Kreative, individuelle, originelle Aktionen und Methoden. Schwere Überschaubarkeit, wechselnde Allianzen, Variationen, Flexibilität. Hinzu kommt meist die Ablehnung körperlicher Gewalt, eine gewisse Zögerlichkeit, ein Verharren, eine Passivität zugunsten endloser Diskussionen und individueller Auseinandersetzungen.

Die Leistungs- und Konsumgesellschaft bewertet sprachliche Fähigkeiten hoch, ebenso den produktiven Ausfluß abstrakter und theoretischer Intelligenz. 

Dies generiert eine Geringschätzung eher praktischer Fähigkeiten, oder gar in allen Lebensbereichen eher unbegabter Menschen. 
Zu Unrecht, wohlgemerkt. 

Im Effekt ergibt sich jedenfalls ein unterschiedliches Selbstwertgefühl. Der Drang "sich beweisen zu müssen" ist subjektiv (und Subjektivität ist die Objektivität des Individuums!) unterschiedlich hoch und stark. 

Die Zusammenhänge liegen für mich auf der Hand. 

"Dumme" Menschen sind anfälliger für Rechtes Gedankengut und Rechte Strukturen. 
Und finden sich dort daher auch häufiger. 

Sie sind deshalb weder "böser" noch "weniger wert", darum geht es nicht!

Verschärft wird diese Entwicklung durch die Tatsache, dass Rechte zunehmend von eigentlich eher wirtschafts- und gewinnorientierten Soziopathen instrumentalisiert und finanziert werden. 
Rechte Führer und Unterführer "kaufen" sich Intelligenz und psychologisches Know-how.
Hier kommen dann Psychologen und Marketing-Experten zum Zuge, die ethikbefreit gegen gutes Geld gern tätig werden. 
Und die haben "einiges drauf", wahrlich. Leider. 

Soweit meine Überlegungen und Analysen. 

Antworten habe ich hier noch nicht. 
Finden müssen wir sie aber.


MfG
Burkhard Tomm-Bub, M.A. 

- Staatlich anerkannter Erzieher -
- Diplom - Sozialarbeiter (FH) - 
- Magister Artium der Erziehungswissenschaft -


P.S.:

Um dem putzigen und mutigen Herrn "Anonym", der mich in den Kommentaren u.a. als "Magister Natrium" betitelte, nun doch auch ein wenig inhaltlich entgegen zu kommen, hier einige Ergänzungen.

Intelligenz: 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/neuroforschung-hirnstruktur-kann-politische-einstellung-verraten-a-755724.html

http://www.sueddeutsche.de/wissen/iq-und-politische-einstellung-konservative-sind-weniger-intelligent-1.13440


Wähler*innen der "AfD":

Richtig, nicht nur "Unterschichtler" wählen diese rechten Präfaschisten!
Aber: aus "der Mitte" zu kommen, heißt noch längst nicht zwingend, intelligent zu sein. Und schon gar nicht, dass man sonderlich gebildet, kreativ, aufgeschlossen oder humanistisch und tolerant ist.
Ich denke da dann mehr an Kleinbürgertum, Spießigkeit und Gartenzwerge mit Deutschlandfähnchen ...

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