Sonntag, 20. Juli 2025

Artikel: ICD-11 in D "nicht vor 2028" ...!

 Artikel: ICD-11 in D "nicht vor 2028" ...!

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Warum die ICD‑11 in Deutschland zu spät kommt – und was das für Patient:innen bedeutet

Was ist die ICD?

Die ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) ist das internationale Diagnoseklassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie ist das zentrale Instrument für die Kodierung von Krankheiten – sowohl in der klinischen Praxis als auch für Abrechnung, Statistik und Forschung. Aktuell ist weltweit die ICD‑11 in Kraft – doch in Deutschland gilt weiterhin die ICD‑10-GM.

Stand der Umsetzung: Deutschland im Rückstand

Seit dem 1. Januar 2022 ist die ICD‑11 das offizielle, gültige Klassifikationssystem der WHO. Laut WHO sollen die Mitgliedsstaaten diese bis spätestens 2027 umsetzen. Viele Länder haben dies bereits getan – z. B.:

Schweiz: hat ICD‑11 eingeführt, z. T. testweise.

Österreich: arbeitet an der Einführung, Zeitrahmen offen.

Belgien, Luxemburg, Liechtenstein, Italien: jeweils in unterschiedlichem Planungsstand, teilweise mit Pilotanwendungen.

Deutschland: → ICD‑11 wird für Morbidität frühestens ab 2028, wahrscheinlich aber deutlich später, einsetzbar sein.

→ Das bedeutet konkret: Diagnosen nach ICD‑11 und deren Abrechnung gegenüber gesetzlichen Krankenkassen werden voraussichtlich vor 2028 nicht möglich sein. Patient:innen profitieren also nicht von der ICD‑11 – auch wenn diese medizinisch geeigneter oder genauer wäre.

→ Politisch und fachlich gesehen könnten BfArM und/oder BMG jedoch durchaus eine frühere Teilöffnung ermöglichen – etwa durch Pilotprojekte, freiwillige Doppelkodierung oder sektorielle Sonderregelungen. Dazu wäre jedoch ein klarer politischer Wille notwendig, der bisher nicht erkennbar ist.

Warum das ein Problem ist

Die ICD‑11 bietet eine wesentlich differenziertere Darstellung komplexer Erkrankungen – insbesondere bei multisystemischen oder chronischen Leiden wie ME/CFS, Long COVID, chronischer Borreliose, Schmerzstörungen oder seltenen Erkrankungen. Auch für LGBT+ - Menschen ergäben sich hier Verbesserungen.

Patient:innen in Deutschland werden somit schlechter abgebildet, fehldiagnostiziert oder unterversorgt – und das aus rein bürokratischen Gründen.

Fachleute, Kliniken, Forschende und Leistungserbringer*innen werden ausgebremst.

Deutschland verliert im internationalen Vergleich den Anschluss – auch im Bereich digitaler Gesundheitssysteme.

Was sich ändern muss

Deutschland braucht:

Einen klaren Fahrplan für die Umsetzung der ICD‑11 – mit Etappenzielen, Transparenz und Beteiligung relevanter Akteur:innen.

Frühzeitige Optionen zur freiwilligen Anwendung der ICD‑11 – z. B. in Modellprojekten, Spezialambulanzen oder bei seltenen Erkrankungen.

Die konsequente Ausrichtung der Digitalisierung im Gesundheitswesen auf international gültige Standards.

Relevante Quellen im Überblick

WHO – ICD‑11 Implementation Timeline:

https://www.who.int/standards/classifications/classification-of-diseases

BfArM – FAQ zur ICD‑11 in Deutschland:

https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICD/ICD-11/_node.html

Bundestagsdrucksache 20/10894 – Antwort der Bundesregierung vom 22.01.2024:

https://dserver.bundestag.de/btd/20/108/2010894.pdf

Wikipedia – ICD‑11 in Deutschland (mit weiterführenden Fußnoten):

https://de.wikipedia.org/wiki/ICD-11

Reddit-Diskussion mit Fachbeiträgen von Ärzt:innen, Entwickler:innen und Betroffenen:

https://www.reddit.com/r/de/comments/1b0msyx/icd11_einführung_deutschland/

Fazit: Deutschland hinkt bei der ICD‑11 massiv hinterher. Die derzeit absehbare Umsetzung „frühestens ab 2028“ bedeutet für Millionen Patient:innen reale Nachteile – obwohl der Weg zu einer schrittweisen Einführung prinzipiell offen stünde. Es fehlt am politischen Willen.

(Burkhard Tomm-Bub, M. A.)

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Mittwoch, 9. Juli 2025

Herr Dr. Mark Benecke unterstützt ICD-11 JETZT! (Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe)

INTERVIEW mit Herrn Dr. Mark Benecke, Deutschlands bekanntestem Kriminalbiologen und Spezialist für forensische Entomologie zum Thema "ICD-11 JETZT!" und der entsprechenden Bundestags-Petition. 

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„Herr Doktor Benecke, Sie sind Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie.


Das bedeutet, Sie interessieren sich hauptsächlich für Leichen und Insekten die mit diesen zu tun haben, richtig?“


Mark Benecke: „Ja das stimmt!

Allerdings gibt es da auch noch so einige andere Sachen.

Tätowierungen, Tierrechte, Antirassismus, Donaldismus, die Partei DIE PARTEI, U-Comix, Autismus, den Kölner CSD und einiges mehr.“ 


 „ICD-11 Jetzt!“ was halten Sie davon?“


Mark Benecke: „Es wird höchste Zeit, dieses Klassifizierungs-System in der Medizin auch in Deutschland baldmöglichst verbindlich zu machen! … 

... Nur dadurch sind bessere Diagnosen, bessere Forschung und hilfreiche Behandlungen machbar. Die ICD-11 ist nicht einfach nur eine aktualisierte Liste von Krankheiten.

Sie bringt Ordnung in das Chaos vielschichtiger, langdauernder Erkrankungen – und das auf weltweiter, wissenschaftlicher Grundlage.

Nur wenn wir exakt feststellen und festlegen, was Menschen belastet, können wir auch gezielt helfen.

Eine genaue Klassifikation ermöglicht sinnvolle Forschung, effektive Therapie – und die überfällige gesellschaftliche Anerkennung vieler Erkrankungen.

In der alten ICD-10 fehlen viele neue Erkenntnisse – zum Beispiel Long COVID,
M E / C F S, 
Krankheitsbilder, die mehrere Organsysteme gleichzeitig betreffen – werden kaum erfasst.

ICD-11 macht sie sichtbar. Und was sichtbar ist, lässt sich endlich ernst nehmen.

Laut WHO gilt die ICD-11 weltweit schon seit 2022.

Etwa 35 Länder sind bereits weiter in der Umsetzung als Deutschland, darunter Nigeria, Tansania, Kenia, Mexiko, Brasilien und Kolumbien.

So schreibt es selbst die Weltgesundheitsorganisation W H O auf ihren Webseiten. 

Aber Deutschland lässt verlauten, die 5 Jahre Übergangszeit bis 2027 würden hierzulande wohl nicht ausreichen. 

So wäre selbst 2027 kein sicheres Datum mehr."


 „Welche Krankheits-Gruppen hätten etwas davon?“


Mark Benecke: „Etliche.


Lyme-Borreliose, Chronische Fatigue, M E / C F S, Long COVID, Seltene Erkrankungen, Chronische Schmerzstörungen, psychische Erkrankungen.

Die ICD-11 sorgt auch dafür, dass LGBTQ+-Menschen bessere Behandlungen erhalten ohne dass ihre Identität als Krankheit gilt, sorgt für bessere Forschung und Prävention und gibt ein deutliches Signal gesellschaftlicher Anerkennung. Letztlich ist es ein Kompromiss zwischen Sichtbarkeit im System und Entpathologisierung. Dennoch ist dies ein deutlicher Fortschritt. In der jetzt noch gültigen ICD-10 wird etwa Transsexualität noch immer unter „psychischen Störungen“ (F64) geführt."


„Warum ist das wichtig und wird eine Petition da etwas nutzen?“


Mark Benecke: Die Patient:innen "bluten aus". Körperlich, seelisch und finanziell.

Diesen Menschen muss so schnell wie möglich geholfen werden.

Die ICD-11 bringt da deutliche Verbesserungen!

Für alle genannten Krankheiten gilt: Die ICD-11 bildet moderne medizinische Erkenntnisse präziser, differenzierter und menschenorientierter ab als die ICD-10 – und ermöglicht dadurch bessere Diagnosen, Forschung, Versorgung und Anerkennung.

Und ja, eine echte Bundestags-Petition kann da helfen.

Wenn genug Menschen unterzeichnen.

So wie ich!"

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Wir danken Herrn Dr. Benecke sehr für dieses Interview und bitten dringend auch andere wertvolle Themen von ihm zu beachten!




Samstag, 5. Juli 2025

Am BEISPIEL Chronische Borreliose #Lyme: ICD-10 versus ICD-11

Am BEISPIEL Chronische Borreliose #Lyme:
ICD-10 versus ICD-11  


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IM FLIESS-TEXT: 
(Leider nicht sauber formatierbar) 

ICD-11 schlägt zu
Die Weltgesundheitsorganisation ist ein einzigartiges Gebilde, sie ist die einzige globale und zwischenstaatliche Einrichtung, die sich der öffentlichen Gesundheit widmet. Sie genießt weltweiten Respekt und jede Regierung ist in der WHO vertreten.
Seit Juni 2018 ist der Entwurf für die radikal veränderten ICD-Codes auf der Website der WHO veröffentlicht. Die ICD-11 entlarvt Slyme's jahrzehntelange Leugnung der Epidemie und derjenigen, die mit der Krankheit leben. Lyme, wie sie im ICD-11 dargestellt ist, hat nichts mehr zu tun mit einer Infektion, die laut der verschiedenen nationalen Leitlinien einfach zu diagnostizieren und zu behandeln ist.
Das bisher gültige ICD-10 beschränkte sich auf folgende vier Codes:
A69.2 Borreliose
M01.2 Arthritis (Gelenkentzündung) aufgrund von Lyme
G01
Meningitis (Hirnhautentzündung) aufgrund von Lyme
G63.0 Polyneuropathie aufgrund von Lyme


Die neuen Codes erkennen 15 Komplikationen an gegenüber nur drei im alten ICD-10. Vor allem die Infektion im Nervensystem bzw. die Affinität zu,,immunprivilegierten Geweben" wie dem ZNS wird herausgehoben. Da dem Team von Luche-Thayer nur knappe zeitliche Ressourcen zur Verfügung standen, fehlen immernoch zahlreiche Symptome/ Komplikationen. Diese werden aber nach und nach ergänzt.

Lyme-Borreliose
Frühe kutane (= die Haut betreffende) Lyme-Borreliose
Disseminierte (= im Körper ausgebreitete Infektion) Lyme-Borreliose Lyme-Neuroborreliose
Lyme-Karditis (Herzmuskelentzündung)
Ophthalmische L-B. (das Auge betreffend)
Lyme-Arthritis
ICIG
ICIG
ICIG
ICIG.10
ICIG.11
ICIG.12
ICIG.13
ICIG.14
Späte kutane Lyme-Borreliose
ICIG.IY
ICIG.IZ
ICIGY
6D85.Y
9C20.1
Infektiose Panuveitis (Entzündung der Augenhaut)
9B66.1
Infektiose Lyme - Chorioditis (Entzündung der Aderhaut der Augen), Infektiose Zwischen-Uveitis (Entzündung der Augenhaut) bei Lyme-B.
8A45.0Y
Andere spezifizierte disseminierte Lyme-Borreliose
Disseminierte L.-B., nicht spezifiziert
Andere spezifizierte L.-B.
Demenz aufgrund anderer spezifischer Krankheiten, die an anderer Stelle klassifiziert sind; Demenz aufgrund von Lyme-Borreliose

Andere spezifizierte Störungen der weißen Substanz aufgrund von Infektionen, Demyelinisierung des zentralen Nervensystems aufgrund von L.-B. (Entmarkung, degenerative Zerstörung der Myelinscheide der Axone des ZNS oder PNS)

Jeder der neuen Codes wurde durch mehrere peer-reviewte medizinische und wissenschaftliche Veröffentlichungen von Experten aus allen Nationen untermauert. Die ICD-11-Codes beschreiben nun eine Krankheit mit schweren, potentiell tödlichen Komplikationen im ZNS, viele Codes beschreiben das Spätstadium. Weder das PTLDS (Post Treatment Lyme Disease Syndrom) noch das PLDS (Post Lyme Disease Syndrom) tauchen im ICD-11 auf, da sie wissenschaftlich nicht haltbar sind. Auch im ICD-10 existierten sie nicht, weil das Syndrom nie als anerkannte Diagnose bestätigt wurde.