((
Weil es Gestern bei der Erstpostung schon etwas spät war, bereinigt
um ein paar Typos, mit einer behobenen Wortauslassung bei der
Transkription, sowie um die Original – Untertitelung von Jan zum
Videoclip ergänzt, hier nochmals : ))
Occupy
FFM: Friedlicher Widerstand geplant
-Klares
Bekenntnis zu Gewaltlosigkeit und zu Blockupy-
Jan
ist einer der Verantwortlichen, einer der Offiziellen von occupy
Frankfurt – und er hat Angst. Angst vor Repressalien, Angst davor
ins Gefängnis geworfen zu werden.
Die
Asamblea, die Versammlung von occupy Frankfurt am 12.05.2012 ist
vorbei. Einmütig,
entschieden und in den Details schon fast leidenschaftlich war hier
das Bekenntnis zur Gewaltlosigkeit, zum friedlichen Protest.
Aber
eben – zum Protest. Es sieht ganz danach aus, dass die Stadt
Frankfurt/Main darauf bestehen wird, dass die occupyer das Camp „für
einige Tage“ verlassen sollen.
Sicherheitsprobleme
und ähnliches werden dafür geltend gemacht. Die occupyer dürften
nach den Tagen der „Aktion Blockupy“ (16 – 19 Mai) ja in ihre
Zelte zurück kehren, hieß es. Wie so etwas in der Praxis überhaupt
organisiert werden soll … erschließt sich normaler Logik nicht
unbedingt. Die Aktivisten sollen die Zelte allein lassen? Mit oder
ohne Zubehör darin? Wer wird überwachen, dass sie nicht beschädigt
oder gestohlen werden? Wahrlich viele Fragen tun sich da auf ...
So
vermuteten dann auch einige Teilnehmer der Asamblea nachvollziehbarer
Weise, dass die ganze Angelegenheit eine ganz andere Absicht
verfolgt: Eskalation.
Rechnet
man mit Zorn und Wut, mit entsprechendem, aufgeheiztem Widerstand –
um diesen dann als Vorwand für weitere Repressalien zu nutzen?
Falls
dies die Absicht war, dürfte sie klar misslingen. Trotz Frust,
Ärger, Unverständnis bei allen Beteiligten – das einstimmige
Bekenntnis war klarer als jeder Bergkristall: „Wir sind ein
Friedenscamp!“
Einige
votierten sogar dafür tatsächlich „irgendwie“ zeitweise zu
räumen.
Doch
die Bedenken der Mehrheit und letztlich dann doch wieder Aller waren
größer. Sollte während der Blockupy – Tage (zu der sehr viele
und recht unterschiedliche Organisationen aufgerufen haben) auch nur
ein einziges unfreundliches Naserümpfen in Richtung eines
„unbescholtenen Bürgers“, oder gar eines Polizeibeamten statt
finden – würde dies als Vorwand genommen werden, unter „occupy
Frankfurt“ einen obrigkeitsstaatlichen Schlussstrich zu ziehen. Da
waren sich die Asambleateilnehmer im Endeffekt sicher.
So
kam es zum Beschluss ein Bündel von Maßnahmen einzuleiten, dass die
Friedfertigkeit in jeder Hinsicht absichern wird, zum Bekenntnis
„Pro-Blockupy“ und zur Entscheidung, die Zelte und das Camp eben
nicht im Stich zu lassen. Darüber hinaus hofft man auf die
Unterstützung weiterer Menschen zum Zeitpunkt der mutmaßlichen
Räumung – allerdings nur solcher Menschen, die nach ehrlicher
Selbstprüfung dafür stehen, sich diesem Protest FRIEDLICH
anzuschließen.
Jan
drückte dies in einem Video- Statement unmittelbar nach der Asamblea
wörtlich folgendermaßen aus: „Hallo Leute. Also ich stehe hier im
occupy-camp in Frankfurt und zwar sieht`s grad` sehr schlecht um uns
aus. So wie es aussieht, wird am Montag die rechtliche Entscheidung
fallen, dass wir das Camp während der Blockupy – Tage vom 16ten um
8 Uhr Morgens, also am Mittwoch 8 Uhr Morgens bis zum Sonntag um 16
Uhr zu verlassen haben. Und wir haben die Befürchtung, dass wir dann
nie wieder kommen können! Und von daher … - lade ich alle Menschen
ein, zu uns zu kommen, am Dienstag auf den Mittwoch, oder auch
Mittwoch Morgen, die in der Lage sind ruhig mit uns hier vor der
Räumung zu chillen und mit uns friedlich abzuwarten was passiert.
Und wir brauchen hier Leute hier, die unter allen Umständen in der
Lage sind friedlich zu bleiben! Denn wir sind für friedlichen
Protest und Friedlichkeit steht für uns an erster Stelle und wir
wollen, dass Blockupy friedlich wird und daher wollen wir für den
Erhalt des occupy – camps in dieser Zeit uns einsetzen, damit
Blockupy ein großer, europaweiter, friedlicher Protest wird!
Daher
kommt zu uns am Dienstag – Mittwoch nach Frankfurt und chillt mit
uns hier im Park!“
Jan
ist einer der Verantwortlichen, einer der Offiziellen von occupy
Frankfurt – und er weiß genau, wie man seine Worte verdrehen und
auslegen kann, er weiß wie man es „interpretieren“ könnte, wenn
die Aktivisten ihre Zelte und Habseligkeiten eben nicht im Stich
lassen und wenn statt dessen noch andere Menschen solidarisch hinzu
kommen, die das ebenfalls falsch fänden.
Jan
ist ein Mensch vor dem man – stellvertretend für alle occupyer –
Hochachtung haben kann. Ich empfinde sie in jedem Falle!
Eines
aber wird nicht gelingen – ein Aufruf zur Eskalation, ein Aufruf
zur „Randale“ war und ist dies ganz sicherlich nicht, im
Gegenteil. Unterstellungen in dieser Richtung wären definitiv
aberwitzig und fernab jeglicher Realität.
P.S.:
Jan schreibt zu seinem Video – Statement:
„Willst
Du in einer freien Welt leben? Dann trag auch Du Verantwortung für
die Gesellschaft, in der Du leben willst. Jan“
(BukTom
Bloch aka Burkhard Tomm-Bub, M.A., Ludwigshafen/Rhein)
Einige Bilder vom 12.05.2012:
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