Sonntag, 3. Mai 2015

FREIE BÜRGER für DEUTSCHLAND in LU

"FREIE BÜRGER für DEUTSCHLAND" in LU

Am 02. Mai 2015 hielt die Rechte Gruppierung "FREIE BÜRGER für DEUTSCHLAND" in Ludwigshafen am Platanenhain ab 15:30 Uhr eine Kundgebung ab. Auch ein Stück weit über die Bismarckstrasse wurde marschiert, dann wieder zurück.

Da ich keine Lust habe es jedesmal dazu zu schreiben: die folgende Schilderungen geben meinen klaren Eindruck, mein deutliches Empfinden und meine Meinung wieder. Es sind jedoch keine Tatsachenbehauptungen.

Die Gruppierung hatte ihr Tun zuvor u.a. via Flugblatt bekannt gemacht. Laut glaubwürdigen Angaben wurde dieses nicht nur auf facebook gepostet, sondern auch in hiesige Briefkästen verteilt.

Das dort angegebene Impressum war bei Weitem (!) unzureichend, dies eindeutig ein gesetzlicher Verstoß, der mit Geldbuße bis zu 5000,- Euro geahndet werden kann. Aber leider nicht zwingend muss.
Ich hatte anhand des Abdruckes in facebook mehrere Stellen über die geschilderte Sachlage per Email mit Anhang informiert. Insgesamt vier, da man mich stets weiter verwies.
Ich nehme an, die Sache verläuft im Sande.

Eine Gegendemo wurde im Netz meiner Wahrnehmung und Recherche nach nicht angekündigt oder propagiert, lediglich Einzelpersonen äußerten sich gelegentlich zum Thema.
Ich finde dies beschämend und wahrlich kein Ruhmesblatt für die gesellschaftlich relevanten Kräfte und Organisationen in unserer Stadt.

So waren dann, meiner Schätzung nach, etwa knapp 25 Hetzer auf dem Platze vertreten und gut 30 Gegendemonstrant_innen, diese in der Mehrheit dem Augenschein nach eher dem Schwarzen Block zuzurechnen.

Polizeikräfte waren in verhältnismäßig sehr hoher Quantität anwesend.

Nach meiner Kenntnis verlief die Gesamtaktion weitgehend ohne größere Zwischenfälle.

Seltsamerweise sprachen auch zwei Damen auf der Kundgebung. (Eigentlich nennt sich der Trupp ja nur "Bürger ...", von Bürgerinnen ist eigentlich keine Rede!)

 Ich bin etwas Kurzsichtig und Weitsichtig, so kann ich nicht genau sagen, welcher der zwei Herren und der zwei Damen was genau äußerte. Glücklicherweise übertönte auch der Lärm der Gegendemonstrant_innen vieles.

Chronologisch sind mir aber einige Fetzen der kruden Parolen im Gedächtnis geblieben.

Der erste Herr stürzte sich verbal zunächst mit großer Wonne und sichtlichem Genuss auf zwei Trumpfkarten.
Einmal auf die tätlichen Ausschreitungen, inklusive Anzünden von Streifenwagen, etc. der "Antifa" bei der kürzlichen NPD - Demo am Hauptbahnhof.
Zum weiteren auf die, nun, nennen wir es "suboptimalen Planungen und Entscheidungen, die sich in Ludwigshafen in letzter Zeit hinsichtlich Art, Ort und Weise der Flüchtlingsunterbringung" ergeben haben.

Das war es dann aber auch schon.
Was bei ihm folgte, war dann nur noch die übliche Provokation, eine Schmähung der Oberbürgermeisterin, aller Besucherinnen und Besucher des Kulturfestes, das als Gegenreaktion gegen die vorige NPD - Demo stattfand und andere, allgemeinere Phrasen.

Dann sprach eine Dame, von der nichts in meinem Kopf zurück bliebt, außer einem dumpfen, sehr hohlen Gefühl.

Der dann folgende "Kamerad" hatte es aber in sich. Dem Vernehmen nach handelte es sich um Herrn Stürzenberger.


Vollständig unbelastet von Fakten, Kenntnissen und Grundwissen über Christentum, Islam, Koran und allgemeine Religionsgeschichte dozierte er dennoch sehr empathisch und reich an Metaphern ausführlichst über diese Themenkreise.


Da flogen die ausgerissenen menschlichen Gliedmaßen nur so durch die Gegend, man erfuhr, dass ja Mohammed im Koran die Steinigung erfunden hat und viele erstaunliche "Tatsachen" mehr ...

Selten habe ich lautes Tröten und antifaschistische Sprechchöre mehr begrüßt, als bei diesen "Belehrungen" ...!!

Anschließend kam wieder eine Dame zu Wort.
Man kann und darf keine "Ferndiagnosen" stellen, ja.
Früge man mich aber nach einer vorläufigen solchen, würde ich da stark in Richtung "Paranoia mit halluzinatorischem Einschlag" tendieren. 
Immer wieder wurde aufgefordert aufzuwachen und aufzustehen - was in mir den kaum noch zurück zu haltenden Reiz auslöste, mich mal gemütlich hinzulegen. 
Gleichwohl. 
Auch sie beschwor Schreckensbilder, die noch niemals zuvor ein vernunftbegabter Mensch zu sehen bekam.
Da tauchten Flüchtlingsboote vor dem inneren Auge auf, randvoll mit jungen, kräftigen (und natürlich männlichen) verkappten IS - Terroristen, gefährlich ohnegleichen und nur auf eines aus: unsere Doitsche Kultur zu vernichten ...!
Selbst sie war aber bereit zuzugeben, dass einzelne dieser Männer vielleicht nicht völlig der IS oder ähnlichen Terrororganisationen zuzuordnen seien ... - mit listigem Unterton wurde dann aber gefragt, warum diese strammen jungen Männer denn alle so jung, gesund und fit seien? 
Vor Hunger und Not seien die doch wohl nicht geflohen dann. Und wo sie denn die Frauen, Alten und Kinder gelassen hätten.
(Die Lösung liegt natürlich auf der Hand: alles gewissenlose Kriminelle oder zumindest Wirtschaftsflüchtlinge, die neben der Zerstörung des Christentums auch noch ihre gierigen Finger nach unserem hart erarbeitetem Wohlstand ausstrecken!)

Vielleicht sollte der guten Frau mal jemand erklären, dass Alte, Kranke und Kinder eine gefährliche Fahrt übers Mittelmeer mit NOCH deutlich geringeren Überlebensaussichten antreten würden ...
Und dass es in der Tat unter den Flüchtlingen einige "junge Männer" gibt, die mitnichten ihre Familien im Stich gelassen haben - sondern tatsächlich die verzweifelte Hoffnung haben, in Europa etwas arbeiten zu dürfen, um ihren Familien etwas zum überleben schicken zu können.
Die jeweilige Großmutter solcher Familien hätte es mit derlei Unterfangen ja nun eventuell doch NOCH ein kleines bisschen schwerer. Würde ich mal sagen.  
Aber natürlich, klar. Verhungern und aus Geldmangel an heilbaren Krankheiten sterben - ist kein anerkannter Fluchtgrund ...
Das sind Wirtschaftsflüchtlinge, klar. 
Wir brauchen ja unser Geld. 
Für Edelbischöfe, für von vornherein kaputte Drohnen, für schokoladenschmelzpunktähnliche Sturmgewehre, für Stuttgart 21, für BER, für Bankenrettungen und ach, so vieles mehr ...!

Ja, ja. 

Davon abgesehen gibt es in der Tat auch jüngere Männer, die verfolgt, gefoltert, mit dem Tode bedroht, traumatisiert, zu uns fliehen.
Und leider viel, viel mehr, als man mancherorts denkt. 
So makaber es klingt - in der Tat überleben diese derartiges statistisch sicherlich auch öfter als andere lange genug, um eine Flucht überhaupt erst antreten zu können.  
    
Aber das sind ja Fakten. Das ist Logik. Wen interessiert das schon?

Ganz zu schweigen von deutscher Beteiligung während der Kolonialzeit, ganz zu schweigen vom Thema Billiglohn unter erbärmlichen Arbeitsbedingungen, die den Wohlstand auch in Deutschland aktuell erst möglich machen. 

Man soll vor Ort etwas gegen die Fluchtgründe tun?
Ja, sicher. Mache ich. Deutschland war in der Kolonialzeit u.a. in Mauretanien "aktiv". Ich hatte dort bis vor Kurzem und für insgesamt acht Jahre ein farbiges Mädchen als Patenkind, Sambe.  
Ihr Lieblingsfach ist seltsamerweise Mathematik (konnte ich nie gut) und wenn sie demnächst die Oberschule abgeschlossen hat, will sie 
studieren. 
Aktuell ist es übrigens jetzt wieder ein jüngeres farbiges Mädchen, Fanta aus Mali.

Das hat aber schier nichts damit zu tun, dass ich klar sage:

KEIN MENSCH IST ILLEGAL!
MEINE NATIONALITÄT IST MENSCH!
REFUGEES WELCOME! 


Anbei meine Fotos. Gern weiter verwenden.
Vergrößerung durch anklicken.


MfG
Burkhard Tomm-Bub, M.A.
67063 Ludwigshafen

P.S.:
Um es noch einmal klar zu sagen: mehrere der von den Veranstaltern getätigte öffentliche Äußerungen erfüllen m. E. klar den Tatbestand der Volksverhetzung nach 
§ 130 StGB.










































































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