Samstag, 2. Juni 2018

Frankfurter Allgemeine #Heil #AfD #HartzIV #Zuschuß #dumm

#Heil #AfD #HartzIV #Zuschuß #dumm 




















Ja, die "Frankfurter Allgemeine" ...
Sie titelt im Teil "Wirtschaft" folgendermaßen:

"ANFRAGE DER AFD :
Jeder dritte Bezieher von Hartz IV ist Ausländer
(AKTUALISIERT AM 02.06.2018-10:59)"

Man konzentriert sich in diesem Artikel auf zwei Themenbereiche:

" ... Etwas mehr als eine Million Ausländer bezieht in Deutschland Hartz IV, geht aus einer Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Arbeitsminister Heil will hingegen für Langzeitarbeitslose staatlich geförderte Arbeitsplätze schaffen. .."

Weiter heißt es:

" ... Rund jeder dritte arbeitssuchende Bezieher von Hartz IV in Deutschland ist nach Angaben der Bundesregierung Ausländer. Das sind 1,05 Millionen Menschen. Unter ihnen liege die Quote der Menschen ohne Berufsausbildung deutlich über der von Hartz-IV-Beziehern mit deutschem Pass, schreibt die „Passauer Neue Presse“ unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion. Während von den deutschen Leistungsbeziehern etwa die Hälfte (970.000 Menschen) keine Berufsausbildung habe, liege die Quote bei Ausländern bei rund 85 Prozent. ..."

DAZU: 
Wie wird hier "Ausländer" definiert? 
Mutmaßlich sind das doch alle Menschen mit ALG II - Berechtigung "ohne deutschen Pass". 
Das sind recht unterschiedliche Menschengruppen. 
Dazu zählen ältere Personen, die Jahrzehnte hier arbeiteten. 
Dazu zählen Menschen, denen wegen ihrer "ausländischen Herkunft" mit Mißtrauen und Vorurteilen begegnet wurde und wird. 
Dazu zählen insbesondere auch Flüchtlinge, die anerkannt wurden und nun arbeiten dürfen und müssen. 
Und hier eben gibt es besondere Faktoren, denen ein "gestandener Biodeutscher" halt eben gar nicht unterliegen KANN!
Doch zunächst noch zu einer anderen Tatsache: die Flüchtlinge sind JÜNGER, als der durchschnittliche deutschstämmige Arbeitslose. Und sie waren nicht selten einige Jahre zuvor im Heimatland verfolgt, bedrängt und dann lange auf der Flucht. 
Da ist es dann eben nicht so einfach mit einer geregelten Ausbildung / einem Studium ... 
Im Übrigen bezweifle ich die plakative Aussage "85%" sehr.   
Etwas mehr Sinn ergäbe es höchstwahrscheinlich zu sagen: 85% verfügen über keine in Deutschland anerkannte Ausbildung.

+
Etliche HABEN eine Ausbildung (oder auch ein abgeschlossenes Studium, btw.). Sie ist in D nur (noch) nicht anerkannt. Das kann mehrere, ganz unterschiedliche Gründe haben. Wenn etwa die entsprechenden Unterlagen nicht mitgenommen werden konnten, wenn sie auf der Flucht verloren gingen, wenn diese hier noch nicht übersetzt und von der jeweils zuständigen Institution in D noch nicht eingestuft und anerkannt wurden.


+ Etliche verfügen auch über jahrelange Berufserfahrung (zum Teil durchaus auch belegt). Nur: eine formale Ausbildung war damit im Herkunftsland eben nicht verbunden ... 


+ Der biodeutsche Arbeitslose befand sich vor dem ALG II in den meisten Fällen im ALG I - Bezug. In diesem Zeitraum kann man Altersgrenzen überschreiten, versterben, Arbeit finden, etc. pp. 

In diesen "Genuss" kommen z.b. (aus sehr unterschiedlichen Gründen) gescheiterte Selbstständige ausländischer Herkunft nicht. Dazu ist zu erläutern: die Quote der "Scheiterer" ist bei dieser Gruppe eher geringer: jedoch wählen recht viele Ausländer diesen Weg des Broterwerbs, Stichwort "Vorurteile von Arbeitgebern". 
Und - vor allem - Flüchtlinge die anerkannt wurden, KONNTEN und durften hier in D noch keinen Anspruch auf ALG I erwerben. Insbesondere sie landen SOFORT im ALG II ...

Wie erweckt man mit Statistiken ein falsches, verzerrtes Bild?
Dies ist wieder einmal ein gutes Beispiel dafür.
Und die "Frankfurter Allgemeine" schnappt begierig nach diesem Häppchen der "AfD" ... 

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Das andere Thema im Artikel sind die Geldgeschenke der jobcenter an Unternehmer, die nun aufgestockt und erhöht werden sollen. 
Eine Wirtschaftsförderung der "anderen Art" also ... 

Im O-Ton klingt das so:
" ... Langzeitarbeitslose, die seit mehr als sechs Jahren Hartz-IV-Bezieher sind, sollen von 2019 an durch staatlich geförderte Arbeitsplätze neue Perspektiven erhalten. Deswegen sollen die Jobcenter an Unternehmen ((sic!)), öffentliche und gemeinnützige Träger für eine Zeit von bis zu fünf Jahren Lohnkostenzuschüsse zahlen können, wenn sie solche Langzeitarbeitslose einstellen.  ..."
 ... 
" ... Im Einzelfall sollen Arbeitgeber in den ersten zwei Jahren die Lohnkosten voll vom Jobcenter ersetzt bekommen, in den drei übrigen Jahren sinken die Zuschüsse dann schrittweise auf 70 Prozent – verbunden mit der Hoffnung, dass das Arbeitsverhältnis am Ende ohne Förderung weiterläuft.  ..."

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JUPIDUH! Ist denn schon Weihnachten?? Das werden sich da etliche Arbeitgeber sicherlich fragen.

Und, ach ja - die "Hoffnung" auf " ... ohne Förderung weiterläuft". Die ist vergeblich. So gut wie immer! Es wäre ja auch ökonomisch sehr unvernünftig, die jeweiligen Menschen nicht SPÄTESTENS nach Ablauf der letzten Förderstufe rauszuwerfen: es wäre dann doch kein Platz mehr frei für den Nächsten. Der wieder "für umsonst", mit 100% "Förderung" einsteigt!

Soweit. 

Doch Halt!
Was wäre die schönste unsinnige Maßnahme ohne noch ein wenig Häme und Herabsetzung?
Ich sage da jetzt mal nichts zum Zitat, empfehle aber, es langsam zu lesen und sich in Ruhe mental auf der Zunge zergehen zu lassen.

Es äußert sich Hubertus Heil, aktueller Bundesminister für Arbeit und Soziales:

" ...  Eine Verdrängung regulärer Beschäftigung durch die Zuschüsse erwartet Heil nicht. Dafür sorge schon die Begrenzung auf Personen, die besonders lange arbeitslos waren, sagte er. ..."

 ....... 

Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/jeder-dritte-bezieher-von-hartz-iv-ist-auslaender-15619300.html 

 ....... 

(Burkhard Tomm-Bub, M.A. / EX-Fallmanager in einen jobcenter) 

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