Sonntag, 3. Juni 2018

ICH SAGE NEIN!

ICH SAGE NEIN!

















Zwei Erlebnisse aus der letzten Zeit. 

+ Bei einer kürzlichen literarischen Veranstaltung (im RL) mußte ich einen Beitrag eines Teilnehmers ertragen, der meinte, es sei nun an der Zeit sich über "Hitler, Holocaust und Co." lustig zu machen. Dies der Lächerlichkeit preiszugeben, eine absurde Show damit zu veranstalten, etc. Natürlich solle das auch weiterhin kritisch sein, aufklärerisch und so weiter. Aber eben auch lächerlich, heiter, skurril, mit falschem pompösen Glitzer, etc. pp. 
Nun. Ich denke, verkaufen ließe sich derlei ganz gut. Und das wird wohl auch die wahre Intention sein, denke ich. Zumal der junge Mann technisch / handwerklich überwiegend recht gut versiert schien. 
Dennoch war ich natürlich entsetzt. Geklatscht habe ich nach seinem Auftritt nicht. Aber sonst nichts getan oder gesagt, im Rahmen der Solidarität unter Literat*innen und gegenüber der Veranstalterin.
Nach der Veranstaltung, im Vorraum, musste ich mir dann aber noch mehr anhören. Über drei Meter Luftlinie wurde ich unfreiwillig Zeuge des Gespräches eines älteren Teilnehmers mit dem jungen Mann. Zunächst fielen Sätze wie "Es muß doch auch mal Schluß sein!", usw. Dann, wohl unvermeidlich, auch der Satz der auch auf mich wie ein Rotes Tuch wirkt: "... und das wird man doch wohl auch noch öffentlich sagen dürfen!"
Ich ging dann zwei Schritte auf die Beiden zu, erhob die Stimme und sagte laut: "Natürlich darf man das. Man darf dann aber auch damit rechnen, dass einem dann öffentlich widersprochen wird! Was ich hiermit tue!"
Dann wandte ich mich ab und ging, um das Ganze nicht noch mehr eskalieren zu lassen. 
Das letzte was ich sah, war ein Kopfschütteln und verächtliches Abwinken des älteren Herrn, der dann auch in seinen Tiraden fortfuhr.


+ Ein Beitrag in der Gruppe "Politik und Gesellschaft" bei Google plus.

Zitat:
" ... Aber ist es nicht langsam Zeit das aktuelle Volk von der Verantwortung los zu sagen? Die Verantwortung für Taten der Großeltern / Urgroßeltern / Ur-Urgroßeltern?  ..."

Meine Antwort: 

Nein!
Ganz sicher nicht. 
In der Tat wird da aber immer (und zwar primär von Rechten Gesellen und mit unauffälligem aber entschiedenem Vorsatz) etwas vermischt, verwechselt, böswillig ausgetauscht.

Nämlich "Schuld" und "Verantwortung". 

Dass von den heute lebenden Menschen so gut wie keiner mehr aktiv beteiligt war, also Schuld hatte, am "1000jährigen Reich" - das ist eine so derart simple und selbstverständliche Tatsache, dass man sie EIGENTLICH gar nicht mehr erwähnen müßte. 
Es geht aber um etwas ganz anderes. Um unsere Heimat, um das Land in dem wir geboren wurden, in dem wir aufwuchsen, in dem wir ganz bewußt leben als Erwachsene. 
Es geschah in unserem Land, es geschah durch unsere leiblichen Vorfahren. 
Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ungeheueren Ausmaßes.
Der Holocaust, der Zweite Weltkrieg. Und etliches dazu "nebenher".
Und ja. Ich höre sie schon wieder. Die Relativierer und Verharmloser.
"Aber die Indianer in den USA ...",
"Aber die Aborigines in Australien..."

"Aber die Azteken und Hernán Cortés ...", usw.


Quatsch! 

a) Holocaust, WK II und Co. sind in quantitativer Hinsicht und in Bezug auf viele Grausamkeiten nach wie vor der grauenerregende "Spitzenreiter".


b) In welchem Land leben wir? In den USA? 
In Australien? In Mexico? 
Nein. In Deutschland. 
Hier leben wir, HIER haben wir die Verantwortung! Und daran sollten wir uns erinnern. Noch 1000 Jahre lang - und möglichst noch länger. 
Uns hilft dabei ein Mahnmahl, wie es größer, dunkler und schrecklicher kaum sein könnte. Nur müssen wir es auch sehen und uns nicht abwenden und versuchen es vom Tisch zu wischen. 
Wir haben die Verantwortung dafür, dass sich derlei NIEMALS WIEDER wiederholt, wir haben die Verantwortung für Menschlichkeit und eine Zukunft in Frieden, Güte und Toleranz! 

Alerta! Alerta!
¡No pasarán!

Burkhard Tomm-Bub, M. A. 

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