Dienstag, 14. Mai 2019

UNTERBRECHEN UND IGNORIEREN - eine `Diskussion` über Kulturvisionen

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UNTERBRECHEN UND IGNORIEREN - eine "Diskussion" über Kulturvisionen 

... fürsorglich erwähnt: hier gibt es natürlich keine "Tatsachenbehauptungen". 
Es ist ein Bericht. Ein subjektiver. 
Man will ja keinen Ärger. 

Doch von Anfang an. 
Folgende Veranstaltung wurde in meiner Wahlheimatstadt beworben: 

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"Wir laden am Dienstag, den 14. Mai 2019 um 19 Uhr unter dem Titel „Kulturvisionen für Ludwigshafen“ zu einer Talkrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Kulturpolitik ein. Ort: Kunstverein Ludwigshafen. Kommt vorbei und diskutiert mit! Der Eintritt ist frei. Bitte anmelden per E-Mail rhein-neckar@kupoge-regional.de.

Es diskutieren:
Marion Schneid (CDU)
Eleonore Hefner (SPD)
Hans-Uwe Daumann (Bündnis 90/Grüne)

Moderation: 
Nicole Sperk, Kulturjournalistin Die RHEINPFALZ

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Schon dies ist interessant. Die "Großen" werden eingeladen. Die anderen im Stadtrat vertretenen Parteien (darunter die LINKE): bleiben explizit ausgeladen ...
(Transparenz-Info: ich selbst bin parteilos, stehe der LINKEN aber nahe). 


Ich hatte mich hier per Email angemeldet und war auch als zugelassener Gast bestätigt worden. 
Neben der Information durch die Podiumsdiskutierenden, hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, ein wenig für die Kultur und Literatur in der VR, im Cyberspace zu "werben". (In Anführungszeichen, weil wir dort keine Firma, o.ä. sind, sondern unkommerziell arbeiten.) 





Wichtig gewesen wäre auch, Beispiele für mögliche konkrete Projekte, also zwischen Einrichtungen in Ludwigshafen und der VR / Second Life - Kultur zu geben. 

Die gab es ja sogar ansatzweise schon. Ich verweise hier auf den Vortrag mit Diskussion in Second Life (SL) durch Professor Gary Zabel (PhD, Boston University) über den Ludwigshafener Philosophen Ernst Bloch. Herr Dr. Kufeld, Gründungsdirektor des Ernst-Bloch-Zentrums in Ludwigshafen, sandte seinerzeit u.a. eine Grußbotschaft. 

Nähere Infos hier: 

http://www.omniavincitamor.de/media/c843ee9efda48027ffff803ffffffff2.pdf

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Auch erfolgreiche interaktive "zwischenweltliche" Versuche für Live-Lesungen mit Diskussion gab es in SL bereits in Privatinitiative. 
Hier berichte ich näher über eine solche mit dem Hamburger Literaturverein „Alles wird schön e.V.“:

http://buktomblog.blogspot.com/2018/05/besondere-traum-und-aufbruch-lesung.html?m=1

(Mögliche Defekte bei der Formatierung bitte ich dabei zu entschuldigen.)  


Einige Stichworte dazu aber auch hier direkt: 

" ... Es gibt bei diesem BB E-Book Event zum ersten Mal einen realen Anlaufpunkt.
Am Donnerstag, den 17. Mai ab 20 Uhr bei „Alles wird schön e.V.“ Friedrich-Naumann-Straße 27, in 21075 Hamburg.
Dort kann man die Lesungen der aws-Autoren*innen live erleben, aber auch die Veranstaltung in Second Life, bei der Jens Gehres als Avatar auftreten wird, per Beamer verfolgen. Alles passiert also simultan in der realen Welt UND im Cyberspace. ..."

So etwas könnte ich mir sehr gut, auch als Veranstaltungsreihe, ebenso in Ludwigshafen vorstellen. In der Stadtbibliothek etwa, im Bloch-Zentrum, etc. Wenn es denn Interesse daran gäbe ... 

Nimmt Ludwigshafen überhaupt Kenntnis von der virtual reality (VR)?
Schon. Aber NUR, soweit es sich um Spiele / Rollenspiele im Netz handelt! Das ist zuwenig. Da ginge VIEL mehr und qualitativ hochwertigeres. 

Gleichwohl, dazu wird es nicht kommen. 

Was ist passiert, wie war der Ablauf? 

Zunächst wurden die Politiker*innen vorgestellt. Es ging dann u.a. um Fragen wie die, ob die Stadt Mannheim ein paar Tage mehr, oder ein paar Tage weniger renommierte Ludwigshafener Kultureinrichtungen mieten dürfen sollte, oder nicht. 
Tja. 
Auch das Thema Migrant*innen floß ein und zu Recht wurde gesagt, dass der Bund viel zu lange gezögert habe Deutschland als Einwanderungsland zu verstehen, was auch Versäumnisse im Kulturbereich erzeugt hätte. 
Und einiges mehr. 
Nun folgten einige Beiträge aus dem Publikum und wurden von den Honoratior*innen auf dem Podium kommentiert und beantwortet. 
Schließlich war ich an der Reihe. 
Ich hatte mich noch nicht einmal richtig vorgestellt, als mich die Moderatorin der RHEINPFALZ bereits unterbrach. "Frage. Frage bitte."
Das hatte sie bisher noch bei niemand anders aus dem Publikum getan. 
Ich glaubte, sie wolle eine Zwischenfrage stellen und war gern einverstanden. "Nein! Sie sollen zu Ihrer Frage kommen!!"
Aha, ...
Das fand ich doppelt verwunderlich. Einmal, weil es das zuvor bei keinem anderen Beitrag gegeben hatte. 
Und, ich erinnere an den Einladungstext: " ... Kommt vorbei und diskutiert mit!", hieß es da!  
Seit wann beinhaltet ein Diskussionsbeitrag ZWINGEND eine Frage? 
Aber gut, ich hatte ja sogar eine. Knapp gab ich also an, die Frage sei, welcheN Ansprechpartner*in ich in der Runde für meine Kulturvisionen finden könne. 
Ganz kurz hängte ich noch ein Statement an, dass auf facebook ja versprochen worden sei, bei genügend Besucher*innen würde man ernsthaft über eine zweite Runde mit den diesmal ausgeschlossenen Parteien nachdenken. 
Und dass ich bis dahin Zweifel an der behaupteten Überparteilichkeit der Einladenden hätte.
(P.S.: es war erfreulicherweise SEHR voll ...!) 


Die Veranstaltung ging weiter. Auf meinen Beitrag wurde in keinem Punkt eingegangen, von niemandem. Andere Menschen aus dem Publikum kamen an die Reihe und erhielten Resonanz. 
Ich hörte mir das noch eine Zeitlang an. Dann sah` ich keinen Anlaß mehr, an dieser Stätte zu verbleiben und entfernte mich. 

Woran mag es gelegen haben? Persönliche Antipathie? Gut möglich - es ist nicht schwer, mich nicht zu mögen. Aber: man sollte derlei doch nicht immer mit Sachthemen vermischen ...
Meine bekannte Nähe zur LINKEN? Mein "unseriöses", visionäres outfit? Völliges Unverständnis für mein Thema?
All` das halte ich für möglich, aber so ist es nun halt. 
Schade für die Kulturvisionen, schade für die Kultur. Auf den von mir vorgeschlagenen Wegen hätte man ganz sicher andere Zielgruppen erreichen können als bisher. 
Und das wäre doch was gewesen ...

MfG
Burkhard Tomm-Bub, M. A. 
aka
BukTom Bloch (VR / SL)
- Freie Bibliothek Pegasus in SL - 
- Kooperationspartner der Literaturgruppe "Brennende Buchstaben" in SL - 





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