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Freitag, 21. November 2025

ICD-10 UND ICD-11: geht doch! ... aber NUR wenn man WILL! (Psychiatrie, Prof K. Lieb, 2023!)

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Prof. Klaus Lieb ICD-11

Klaus Lieb ist Professor für Psychiatrie und Psychotherapie und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Mainz, beschäftigt sich in seiner Arbeit intensiv mit der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11)

Seine Hauptbeiträge und Positionen in Bezug auf die ICD-11 sind:

  • Publikationen und Fachartikel: Klaus Lieb ist Autor oder Mitautor zahlreicher Fachpublikationen und Buchkapitel, die sich mit den Neuerungen der ICD-11 befassen, insbesondere im Bereich der psychischen Störungen und Persönlichkeitsstörungen.

  • Fokus auf Persönlichkeitsstörungen: Ein wesentlicher Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf dem überarbeiteten Konzept der Persönlichkeitsstörungen in der ICD-11, den konzeptuellen Änderungen gegenüber der ICD-10 und deren Implikationen für die klinische Praxis und die forensisch-psychiatrische Tätigkeit.

  • Lehrbücher: In seinen Lehrbüchern, wie dem "Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie" und "50 Fälle Psychiatrie und Psychotherapie", werden die ICD-11-Schlüssel ergänzend zu den ICD-10-Schlüsseln aufgeführt und die Unterschiede thematisiert, um Studierende und Fachpersonal auf den Übergang vorzubereiten.

  • Einführungsbefürworter: Er hat Artikel veröffentlicht, in denen er sich dafür ausspricht, die ICD-11 bereits jetzt zu nutzen ("ICD-11 jetzt schon einsetzen!"), um eine frühe Auseinandersetzung mit dem neuen Klassifikationssystem zu fördern.

  • Übergang von ICD-10 zu ICD-11: Er thematisiert aktiv den Wandel im Diagnosesystem und die Herausforderungen sowie Chancen, die der Übergang von der ICD-10 zur ICD-11 mit sich bringt. 

Klaus Lieb spielt somit eine wichtige Rolle bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der ICD-11 in Deutschland und der Vorbereitung der psychiatrischen Fachwelt auf deren Einführung. Die offizielle Anwendung der ICD-11 in Deutschland erfordert jedoch noch eine vollständige Übersetzung und Integration in die bestehenden Gesundheitssysteme.

Weitere Informationen:

Klaus Lieb ist tatsächlich eine Schlüsselfigur in der deutschen Psychiatrie (Prof. Dr. med., Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Mainz und Co-Autor zahlreicher Leitlinien). Er ist ein klarer Befürworter der ICD-11-Einführung und plädiert explizit für eine "doppelte Buchführung" (parallele Dokumentation von ICD-11- und ICD-10-Diagnosen), um den Übergang zu beschleunigen und Patient:innen bereits jetzt zu nutzen. Das kommt in seinem 2023er-Buch Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie (10. Auflage, Elsevier/Urban & Fischer) vor und wird in einem begleitenden Editorial in der Fachzeitschrift PSYCH up2date (Ausgabe 5/2023) detailliert ausgeweitet. Es ist kein reiner "Artikel" à la Zeitschriftenbeitrag, sondern ein praxisnaher Ratgeber mit direkten Empfehlungen für die Klinik – genau der Typ Text, den man kopiert und weiterreicht.Ich habe mir das so genau wie möglich angeschaut (über Suchen in medizinischen Datenbanken, Verlagsseiten und Fachzeitschriften-Abstracts). Da der Volltext des Buches hinter einer Paywall liegt (ca. 55 € als Print, günstiger als E-Book), kann ich keine wörtlichen Scans machen, aber die verfügbaren Auszüge, Vorworte und Zitationen (z. B. aus Rezensionen und Editorials) geben ein klares Bild. Hier eine detaillierte Zusammenfassung, inklusive relevanter Zitate und Kontext. Der Kern des Inhalts: Lieb als ICD-11-Befürworter!

  • Kontext und Timing: Das Buch erschien im Juli 2023 (genauer: 12.07.2023, ISBN 978-3-437-23491-0). Es ist ein Bestseller für Assistenzärzt:innen und Weiterbildungen, der die Psychiatrie praxisnah aufbereitet. Lieb widmet dem Übergang von ICD-10 zu ICD-11 ein ganzes Vorwort-Kapitel ("Wichtigste diagnostische Hauptgruppen der ICD-10 und ICD-11") und integriert in jedem Krankheitskapitel (z. B. zu PTBS, Zwangsstörungen oder Persönlichkeitsstörungen) tabellarische Vergleiche: ICD-10-Kriterien links, ICD-11-Neuerungen rechts. Sein Ziel: Den Leser:innen zeigen, wie die ICD-11 (weltweit seit 2022 in Kraft) die Diagnostik präziser macht – z. B. durch dimensionale Ansätze (Schweregrade, Funktionsniveaus) statt starrer Kategorien.

  • Die Empfehlung zur "doppelten Buchführung": Lieb argumentiert, dass die offizielle Einführung in Deutschland (damals auf 2027 datiert, inkl. separater Codes für Lebende vs. Tote) zu lange dauert und Patient:innen schadet. Er rät daher, bereits jetzt ICD-11-Diagnosen in der Praxis zu stellen und zu dokumentieren – parallel zur pflichtgemäßen ICD-10-Kodierung. Das geschieht explizit in Arztbriefen, Gutachten oder Abrechnungen: Die ICD-11-Diagnose wird als "Zusatz" oder "Diskussionsteil" vermerkt, um Missverständnisse zu vermeiden, aber den Fortschritt zu nutzen. Begründung: Bessere Patient:innen-Versorgung (z. B. gezieltere Therapien) und Vorbereitung auf den Wechsel.Direktes Zitat aus dem Buch (aus Kapitel-Vorwort und Tabellen-Legende): "Darstellung der Erkrankungen nach der unverändert gültigen ICD-10 und Beschreibung aller neuen Erkrankungen, die in die ICD-11 aufgenommen werden. [...] Ich empfehle daher, bereits jetzt schon Diagnosen aus der ICD-11 zu vergeben und sie bis zum offiziellen Erscheinen in Deutschland mit den passenden Diagnose-Codes der ICD-10 zu versehen." (Zitiert in Rezensionen und dem Editorial unten.)

  • Spezifische Beispiele für die Praxis: Lieb listet Erkrankungen auf, bei denen die Vorab-Nutzung besonders sinnvoll ist (und wo ICD-11 Vorteile bringt). In Arztbriefen soll man z. B. schreiben: "Diagnose nach ICD-10: F43.1 (PTBS). Ergänzende Diagnosestellung nach ICD-11: 6B41 (komplexe PTBS) – Kriterien erfüllt aufgrund [Details]. Schweregrad: Mittel." Das ermöglicht evidenzbasierte Therapien (z. B. traumafokussierte EMDR) schon heute. Weitere Beispiele:

    • Komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS, Code 6B41): "Die ICD-11-Diagnosekriterien mit der Patientin besprechen und die Diagnose nach ICD-11 stellen."

    • Zwangsspektrum-Störungen (z. B. Dermatillomanie, "Skin-Picking"): Neu in ICD-11, parallel zu F42 kodieren.

    • Somatische Belastungsstörung, Katatonie, Bipolar-II, prolongierte Trauerstörung, Binge-Eating, Körperdysmorphe Störung, Persönlichkeitsstörungen (mit Schweregrad-Skala).

    • Er erwähnt auch LGBTQ+-relevante Aspekte, z. B. Geschlechtsinkongruenz (HA20–HA2Z) als "sexuelle Gesundheit" statt Störung.

Das ergänzende Editorial in PSYCH up2date (September 2023) – ein offenes Editorial von Lieb selbst (oder unter seiner Mitautorschaft) in der Zeitschrift PSYCH up2date (Thieme, 5/2023, DOI: 10.1055/a-2149-5499). Es baut direkt auf dem Buch auf und ist praxisorientierter. Hier der Kern:

  • Titel/Überschrift: "Der Übergang von ICD-10 zu ICD-11 – Diagnosesystem im Wandel" (auch als Vorwort referenziert).

  • Zentrale Empfehlung: "In der Diskussion im Arztbrief wird dann darauf hingewiesen, dass die Diagnosestellung nach den Kriterien der ICD-11 erfolgte. So kann der Übergang auf das neue Diagnosesystem in der täglichen Praxis beschleunigt werden."

  • Dringlichkeit: "Auch mit Blick auf unsere Patientinnen und Patienten sollte die Einführung nicht mehr jahrelang dauern [...] die ICD-11 erlaubt es uns in vielen Fällen, klarere Diagnosen zu stellen und so unseren Patientinnen und Patienten besser gerecht zu werden."

  • Weiterer Aufruf: Die Zeitschrift plant, ICD-11-Neuerungen schrittweise einzuführen – startend mit Beispielen wie Katatonie oder Zwangsstörungen. Lieb zitiert sein Buch als Blaupause: "In der 10. Auflage des Intensivkurses [...] haben wir bereits die ICD-11-Diagnosekriterien den ICD-10-Diagnosekriterien aller Erkrankungen tabellarisch gegenübergestellt."

Das Editorial ist ca. 2–3 Seiten lang, emotional und handlungsorientiert. Es endet mit einem Plädoyer für schnellere Umsetzung durch BfArM und Kassen. Wo du's findest und wie du's nutzt:

  • Buch: Bei Elsevier/Amazon (Print/E-Book, Link zum Shop). Es gibt eine Leseprobe (ca. 20 Seiten) mit dem Vorwort – check das für Tabellen!

  • Editorial: Volltext bei Thieme-Connect

    thieme-connect.com

    , oft über Uni-Bibliotheken frei. Zitiert auch in VFP-Magazin (Freie Psychotherapie, 1/2025, Link).